Du hast die Möglichkeit, dich als Blutspender auf allen Terminen des Blutspendedienstes des Bayerischen Roten Kreuzes als Stammzellspender registrieren zu lassen.
Typisieren beim Blutspendetermin
Als Blutspender oder Blutspenderin kannst du dich auf allen Blutspendeterminen des Bayerischen Roten Kreuzes in ganz Bayern als Stammzellspender registrieren lassen. Dein Typisierungsset erhältst du an der Registrierung zur Blutspende. Doppelt Gutes tun!
Wie registriere ich mich als Stammzellspender bei der Blutspende?
Gib an der Anmeldung bekannt, dass du dich als Stammzellspenderin oder Stammzellspender registrieren lassen möchtest. Dir wird ein Set mit folgendem Inhalt ausgehändigt:
Prüfe bitte Deine Spendereignung, indem du die „Ausschlusskriterien“ durchliest.
Fülle bitte die Einwilligungserklärung sorgfältig und vollständig aus, unterschreibe sie und gib sie in das Set zurück. Nimm das gesamte Set mit zur Blutspende.
Bei der eigentlichen Blutspende wird dir das zusätzliche Röhrchen Blut für die Registrierung als Stammzellspender abgenommen. Das BSD-Team kümmert sich darum, dass dein Blut und deine unterzeichnete Einwilligungserklärung zur Stiftung AKB geliefert werden.
Den Spenderausweis nimmst du bitte mit, denn du musst dich zu Hause oder mit deinem Smartphone unbedingt noch online registrieren!
Online registrieren! Zu Hause oder per Smartphone
Bitte registriere dich unbedingt UMGEHEND – am besten am selben Tag – auf der Homepage der Stiftung AKB unter www.akb.de/registrierung.
Wähle die Option „Du hast bereits eine Probe (Blut oder Wangenabstrich) abgegeben und möchtest deine Registrierung abschließen“ aus und trage dort die Spendernummer ein, die auf deinem Spenderausweis steht. Dann folge bitte der Anleitung. Nach der erfolgreichen Registrierung erhältst du zur Bestätigung eine Email.
Typisierung bei der Blutspende in ganz Bayern
Mit etwa 4.500 Blutspendeterminen und -aktionen im Jahr in ganz Bayern versucht der Blutspendedienst des BRK (BSD) die Menschen für die Blutspende zu mobilisieren. Solltest du dich bei einem dieser Termine als Stammzellspender registrieren lassen wollen, sprich das Blutspende-Team vor Ort einfach an. Es hat alle notwendigen Materialien für die Aufnahme als Stammzellspender dabei. Bei deiner Blutspende wird dann lediglich ein Blutröhrchen zusätzlich abgenommen, das zur HLA-Bestimmung ans Labor geschickt wird.
Eine starke Kooperation
Seit vielen Jahren arbeiten der Blutspendedienst des BRK, die Kreisverbände des BRK und die Stiftung AKB eng zusammen. Das Ziel der Organisationen ist es, die Menschen aufmerksam zu machen:
Leben retten – durch die Blutstammzellspende und durch die Blutspende.
Du möchtest mehr zur Kooperation zwischen BRK, BSD und AKB wissen? HIER findest du weitere Informationen.
„Ich möchte anderen Menschen helfen!“
Die Motivation der Blutspender ist oft diesselbe: „Ich spende Blut, weil ich mit ein wenig Zeit, Hoffnung und Leben schenken kann“.
Mit einer Blutspende können immerhin bis zu drei Leben gerettet werden, denn die Blutbestandteile werden in drei Fraktionen aufgetrennt, die wiederum drei notleidenden Personen verabreicht werden können.
Auch das modernste medizinische Versorgungssystem kann bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten ohne Blut nicht helfen. Oft rettet nur eine Bluttransfusion das Leben eines Patienten – und Blut ist nicht künstlich herstellbar. Daher ist es auch so wichtig, dass es Menschen gibt, die ihr Blut für Kranke und Verletzte spenden – einzig und allein motiviert, anderen zu helfen und so einen lebenswichtigen Beitrag zur Versorgung von Kranken und Verletzten leisten. Doch Blutspender können noch mehr tun: sie lassen sich als Stammzellspender registrieren!
Es gibt in Deutschland aktuell 26 Stammzellspenderdateien (z.B. AKB, Stefan-Morsch-Stiftung oder DKMS). Jede Datei meldet ihre Stammzellspender pseudonymisiert (keine persönlichen Daten!) an das Zentrale Knochenmarkspenderregister Deutschland (ZKRD) mit Sitz in Ulm. Das ZKRD wiederum ist mit der weltweiten Datenbank vernetzt, so dass alle deutschen Spender im weltweiten Spenderregister zur Verfügung stehen. Wann immer auf der Welt für einen Patienten ein passender Spender gesucht wird, werden auch alle deutschen registrierten Spender und damit auch die der AKB berücksichtigt.
Wer schon in einer Datei registriert ist, sollte sich nicht nochmals registrieren. Dies führt zu unnötigen Mehrkosten und Irritationen, da der Spender dann zweimal im weltweiten Spendernetz zu finden ist.
Typisieren lassen – wie geht das eigentlich?
Es gibt zwei Möglichkeiten, sich typisieren zu lassen. Der Unterschied liegt darin, welche Art von Zellen für die Bestimmung deiner Gewebemerkmale herangezogen werden.
Zur Gewinnung von Zellen aus der Mundschleimhaut wird die Wangeninnenseite mit einem Tupfer abgestrichen, was nur 30 Sekunden dauert.
Die Probengewinnung per Blutentnahme wird nur noch bei der Typisierung während der Blutspende beim Blutspendedienst des BRK durchgeführt.
Hierbei wird eine kleine Menge deines Blutes über die Armvene entnommen, was nur einen kurzen Moment dauert.
Im Labor wird aus der Probe des Spenders oder der Spenderin (Blut oder Wangenabstrich) die DNA der Zellen isoliert und in einem aufwendigen Verfahren molekulargenetisch analysiert. Die HLA-Merkmale (HLA = Humane Leukozytenantigene) werden pseudonymisiert (d.h. nur mit deiner Spendernummer versehen und ohne Rückverfolgbarkeit zu deinen persönlichen Daten!) an das Zentrale Knochenmarkspenderregister Deutschland (ZKRD) in Ulm gemeldet. Dieses wiederum ist Teil des weltweiten Spendernetzes, so dass die Daten aller unserer Spender den Transplanteuren und Suchzentren auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen.
Zusätzliche Werte, die für die Auswahl eines Spenders sehr wichtig sind, ist zum einen der sogenannte CMV-Status, der angibt, ob eine Person bereits Antikörper gegen das Cytomegalie-Virus gebildet hat oder nicht. Zum anderen ist auch die Blutgruppe relevant, die im besten Fall zwischen Spender und Empfänger identisch ist. Diese Parameter können mittlerweile nicht nur aus dem Blut, sondern auch aus den Zellen der Mundschleimhaut bestimmt werden.
Entstehen Kosten bei der Typisierung?
Ja – für die Stiftung AKB! … aber nicht für den Spender oder die Spenderin.
Für jede Registrierung eines neuen Stammzellspenders muss die Stiftung AKB 35 Euro bezahlen. Diese Kosten werden weder vom Staat noch von Krankenkassen vollständig getragen und müssen daher zu einem erheblichen Teil aus Spendengeldern finanziert werden.
Niemand ist verpflichtet, Geld zu spenden oder gar seine eigene Typisierung zu bezahlen, aber jede Spende ist eine große Hilfe im Kampf gegen Leukämie und trägt unmittelbar dazu bei, noch mehr Patienten und Patientinnen als bisher den passenden Spender vermitteln zu können.
Uns ist es wichtig, dass sich jede Person unabhängig vom finanziellen Status als Stammzellspender oder -spenderin registrieren lassen kann.
Sind meine Daten sicher?
Datenschutz ist uns extrem wichtig! Die Daten jedes und jeder bei uns Registrierten werden gemäß den Vorgaben des Bundesdatenschutzgesetzes verwahrt und vor unbefugtem Zugriff geschützt.
Die für die Spenderauswahl relevanten Daten, wie Alter, Geschlecht, Nationalität und das Ergebnis der HLA-Analyse, werden unter einer individuellen Spendernummer (= pseudonymisiert) an das Zentrale Knochenmarkspenderregister Deutschland (ZKRD) in Ulm gemeldet, wodurch diese Informationen weltweit allen Suchzentren und Transplanteuren zur Verfügung stehen. Niemand kann hier Rückschlüsse auf persönliche Daten ziehen.
Falls bekannt, melden wir auch den CMV-Status und die Blutgruppe eines Spenders oder einer Spenderin, die persönlichen Daten verbleiben allerdings grundsätzlich in der Datenbank der Stiftung AKB.
HLA-Merkmale (Humane Leukozyten Antigene) sind sogenannte Gewebemerkmale. Es sind Eiweißmoleküle, die sich auf der Oberfläche fast aller Zellen des menschlichen Körpers befinden, so auch auf den meisten Blutzellen. Jeder Mensch besitzt auf seinen Körperzellen für ihn typische Gewebemerkmale, aufgrund derer das Immunsystem eigenes von fremdem Gewebe unterscheiden kann.
Besonders wichtig sind dabei die HLA-Merkmale A, B, C, DRB1, DQB1 und DBP1. Diese sechs HLA-Merkmale werden jeweils von Vater und Mutter vererbt. Da es von jedem dieser sechs HLA-Merkmale mehrere hundert Varianten gibt, ergeben sich Millionen von Kombinationsmöglichkeiten. Mit moderneren Methoden zur Feintypisierung können sogar noch viel mehr Varianten unterschieden werden. Dementsprechend schwierig gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Spender, dessen Kombinationen der Varianten mit denen des Patienten möglichst übereinstimmen müssen.
HLA-Merkmale werden historisch beschrieben durch eine Kombination von Buchstaben und Zahlen (z.B: HLA-A 01:01) und werden heute durch eine sehr aufwendige, aber genaue und sichere Methode in Speziallaboren molekulargenetisch bestimmt.
Diese Gewebemerkmale sollten zwischen Spender und Empfänger möglichst vollständig übereinstimmen, um einen optimalen Transplantationserfolg zu erzielen. Unter bestimmten Umständen können in engem Rahmen auch Differenzen akzeptiert werden (wenn z.B. kein identischer Spender zu finden ist).
Heute kann für etwa 25% der Patienten ein Spender in der Familie gefunden werden, für 90% der restlichen Patienten lassen sich Spender in den weltweit vernetzten Dateien finden. D.h. für etwa 10% aller Patienten ohne Familienspender gibt es allerdings keinen passenden Spender. Hier werden andere Transplantationsstrategien angewendet.
Welche Rolle spielt meine Blutgruppe?
Die Blutgruppe ist für die Stammzellspende nicht ausschlaggebend, da der Patient nach der Transplantation die Blutgruppe des Spenders übernimmt. Nur bei der Transplantation selbst muss auf die Blutgruppe geachtet und das Transplantat eventuell vorbereitet werden.
Was bedeutet CMV-Status?
Für stark immunsupprimierte Menschen, wie die auf den Empfang der Stammzellen vorbereiteten Patienten, kann das Cytomegalievirus (CMV) eine tödliche Komplikation darstellen.
Das Cytomegalievirus ist ein für den gesunden Menschen meist harmloses Virus. Die Infektion erfolgt durch Tröpfchen irgendwann im Laufe des Lebens und das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Virus. Mit zunehmendem Alter steigt der Anteil an Menschen, die diese Infektion durchgemacht haben, meist ohne es überhaupt zu merken.
Wegen des hohen Risikos für den Patienten wird je nach Status des Empfängers versucht, auch hier eine Übereinstimmung zu erreichen. Das bedeutet, dass ein Patient, der schon immun gegen das Virus war, möglichst mit den Stammzellen eines Spenders transplantiert werden sollte, der ebenfalls Immunität gegen das Virus besitzt. Bei der Neuaufnahme eines Spenders genügt ein Wangenabstrich, um den CMV-Status bestimmen zu können.
Ist eine Registrierung in mehreren Stammzellspenderdateien sinnvoll?
Doppelregistrierungen machen keinen Sinn. Wer sich bei einer bestimmten Spenderdatei als Spender registriert hat, bleibt bis zum vollendeten 60. Lebensjahr in der Datenbank gespeichert.
Alle Organisationen, Spendersuchzentren und Transplantationskliniken, greifen auf dasselbe weltweite Stammzellspendernetz zu. Daher genügt es, sich bei einer einzigen Stammzellspenderdatei zu registrieren. Wer schon als Stammzellspender oder Stammzellspenderin registriert ist, sollte sich nicht zusätzlich bei einer weiteren Datei registrieren.
Im Gegenteil, Doppelregistrierungen führen zu Irritationen und Mehrkosten. Ein zweifach registrierter Spender ist unter zwei verschiedenen Nummern im Spendernetz gespeichert und wird im Falle des Falles für ein und denselben Patienten von zwei verschiedenen Dateien kontaktiert. Dies muss vermieden werden. Auch Arzt und Patient gehen davon aus, dass zwei mögliche Spender oder Spenderinnen zur Verfügung stehen. In Realität handelt es sich aber nur um eine Person.
Typisiert bin ich seit 2012. Eigentlich hatte ich es gar nicht mehr auf dem Schirm, als ich im Mai 2024 per Mail informiert wurde, dass ich als potenzieller Spender für einen Patienten in Frage komme. Die Antwort war sofort klar. Alles wurde super von der Spenderambulanz der AKB organisiert. Ob …
Regelmäßig erreichen die Stiftung AKB bewegende Briefe, die zwischen Empfängern und deren Stammzellspendern ausgetauscht werden. Innerhalb der Zweijahresfrist muss der Briefwechsel anonym bleiben. Es sind hochemotionale Zeugnisse tiefer Dankbarkeit. Aber lies selbst …
Meine Typisierung lag bereits einige Jahre zurück, sodass sie schon fast in Vergessenheit geraten war. Dann kam eine E-Mail und ein Anruf der AKB, dass ich als möglicher Spender in Frage komme. Schon während des Telefonats wurde ich ausführlich darüber aufgeklärt, wie so eine Spende ablaufen …
Es vergingen nur einige Monate zwischen der Registrierung bei der Blutspende, bis ich tatsächlich kontaktiert wurde. Zunächst wurde ich für den Patienten reserviert, doch als ich wieder angerufen wurde und man mir gesagt hat, dass meine Spende benötigt wird, stieg meine Bereitschaft zur Spende …
Regelmäßig erreichen die Stiftung AKB bewegende Briefe, die zwischen Empfängern und deren Stammzellspendern ausgetauscht werden. Innerhalb der Zweijahresfrist muss der Briefwechsel anonym bleiben. Die Briefe zeugen von Wertschätzung, Herzenswärme und tiefer Dankbarkeit. Aber lies selbst …