Aufgrund des Erfolgs, der bereits 2019 organisierten Typisierungsaktion des LWGs, bei der 198 neue Stammzellspender aufgenommen wurden und schon drei von diesen zu Spendern geworden sind, haben wir uns als P-Seminar dazu entschlossen, eine weitere Typisierung zu organisieren, um noch mehr Menschen Hoffnung auf ein neues Leben zu schenken.
Auch das Verhältnis zwischen Spender und Empfänger hat uns überzeugt, Teil des Projekts zu werden. Das Lesen der Briefe, so auch die zwischen Lukas, der noch im selben Jahr nach der Typisierungsaktion 2019 Stammzellen gespendet hat, und Franziska, der er damit das Leben rettete, berührten uns sehr und ließen die Aktion umso mehr zu einem Herzensprojekt werden. Weiter unten könnt ihr auch ein Interview mit Lukas finden, der sich für uns Zeit genommen hat und ein paar unserer Fragen beantwortet hat.
Um den Kampf gegen Leukämie zu unterstützen, rufen wir dazu auf, am Samstag, den 25. Juni 2022 von 11.00 bis 16.00 Uhr am LWG vorbeizukommen und sich für einen guten Zweck ein kleine Menge Blut abnehmen zu lassen, um in die weltweite Stammzellspenderdatei aufgenommen zu werden und als potenzieller Lebensretter Menschen mit einer Blutkrebserkrankung zu helfen.
Sowohl für die Verpflegung vor Ort als auch ein Angebot für Kinder ist gesorgt.
Leonhard-Wagner-Gymnasium Schwabmünchen
Samstag, 25.06.2022, 11.00 – 16.00 Uhr
Breitweg 16
86830 Schwabmünchen
Der Bürgermeister von Schwabmünchen, Herr Lorenz Müller, hat gerne die Schirmherrschaft für die Typisierungsaktion am LWG übernommen. Er wird persönlich zur Aktion kommen und freut sich auf das zahlreiche Erscheinen der Bürgerinnen und Bürger von Schwabmünchen.
Alle Informationen können auch dem Flyer entnommen werden. Bei weiteren Fragen schreibt uns einfach eine E-Mail an die Adresse „p-seminarbiologie@lwg-smue.de“
Interview des P-Seminars mit Lukas (Stammzellspender, periphere Blutstammzellspende im August 2019)
Hast du vor der Aktion schon mal daran gedacht dich typisieren zu lassen?
Meine Mutter hat mir gesagt, dass es da was gibt. Nach längerem Überlegen habe ich mich dann bei der Aktion typisieren lassen.
Ist es sinnvoll solche Aktionen in der Schule durchzuführen?
Ja, da die Schüler über dieses Thema dann besser Bescheid wissen und wenn nicht in der Schule, wo dann?
Wie lange hat es nach deiner Typisierung gedauert, bist du erfahren hast, dass du ein passender Spender bist?
3 1/2 Monate. Ende Mai bekam ich den ersten Brief, dann musste ich nochmal eine Blutprobe schicken. Darauf folgte nochmal ein Brief, in dem stand, dass ich in der engeren Auswahl bin. Nach ca. 2 – 3 Wochen kam dann der Brief, in dem drinnen stand, dass ich der Auserwählte bin und auch gleich ein Termin für die Voruntersuchung und Spende, die dann am 20. August stattfand.
Wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass du ein potenzieller Spender bist?
Zuerst dachte ich, dass es mich sowieso nicht betrifft. Aber dann als die Nachricht kam, habe ich mich gefreut, dass ich mit sowas einem anderen Menschen helfen kann.
Gab es ein Moment wo du darüber nachgedacht hast das Spendenangebot zurückzuziehen?
Ganz klar nein!
Wie läuft die Voruntersuchung ab?
Bei mir wurden Blutwerte untersucht, ein Ultraschall von allen Organen gemacht und ein EKG durchgeführt.
Musstest du vor der Entnahme Medikamente einnehmen und hattest du von ihnen Nebenwirkungen?
5 Tage vorher musste ich mir ein Medikament 2x täglich in den Bauch spritzen. Wegen den Nebenwirkungen wurde ich schon informiert, dass es sein kann, dass es sich anfühlt wie eine Grippe. An den ersten 2 Tagen war bei mir nichts, aber an den letzten 3 Tagen hatte ich ein bisschen Kopfschmerzen und war müde. Dies war aber gleich nach der Stammzellenspende wieder weg.
Über welche Risiken wurdest du aufgeklärt?
Genau weiß ich das nicht mehr, aber auf jeden Fall über die Nebenwirkungen des Medikamentes und über Sachen, die bei einem von 1 Millionen Menschen passiert.
Gibt es eine Absicherung, wenn was schiefgehen sollte?
Ja, da ist man über die AKB komplett versichert.
Hattest du direkt vor der Entnahme Angst, dass etwas schiefgehen könnte?
Ich habe nicht so gute Venen, deswegen habe ich nur gehofft, dass sie die finden und treffen. (lachen) Aber sonst nicht, da sie mir das Gefühl von Sicherheit gegeben haben und es auch alle super nette Leute waren. Dementsprechend habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt.
Wo fand dann schlussendlich die Entnahme statt?
Normalerweise ist es in Gauting bei der AKB selber, aber die hatten an dem Tag zwei andere Spender, weswegen ich dann in München beim Roten Kreuz war.
Wie ist die Spende genau abgelaufen und war es unangenehm für dich?
Ich bin in der Früh hingefahren, dann wurde mir nochmal eine Blutprobe entnommen und ich wurde angeschlossen. Danach geht das Blut durch einen Arm raus, in ein Gerät hinein, das dann die Stammzellen herausfiltert, und durch den anderen Arm wieder rein in den Körper. Mir wurde gesagt, dass ich am nächsten Tag eventuell wieder kommen muss, da es so lang dauern kann. Aber ich habe ein bisschen mit meiner Mutter geredet, einen Film geschaut und nach ca. 2 1/2 – 3 Stunden war ich fertig. Also das schlimmste war nur das lange Liegen. Nach der Spende war alles wieder normal.
Was für ein Gefühl hattest du, als du erfahren hast, dass du durch deine Spende einem anderen Menschen das Leben retten konntest?
Einerseits habe ich mich gefreut, aber andererseits konnte ich das auch gar nicht so wirklich einordnen, da ich mich gefragt habe, ob es dem Menschen wirklich hilft und es funktioniert hat. Aber als ich die anonyme Nachricht von meiner Empfängerin so an Weihnachten bekommen habe, dass es gewirkt hat, freute ich mich sehr.
Wann durfte deine Empfängerin aus dem Krankenhaus und hatte sie spezielle Auflagen zuhause?
Sie durfte 5 Wochen nach der Übertragung aus dem Krankenhaus. Daheim hatte sie dann spezielle Hygieneauflagen. Zum Beispiel durfte sie nicht in die Nähe ihrer Tiere oder musste auch eine neue Couch kaufen.
Was hat sie dir in dem ersten Brief geschrieben?
Ich glaube wir hatten mehr Informationen übereinander, als wir eigentlich haben durften (lachen). Aber sie hat sich wahnsinnig bedankt und erzählt was sie für Hobbys hat. Außerdem hat sie geschrieben, dass sie gerne Tegernseer Bier trinkt, wodurch ich so ungefähr einordnen konnte, wo sie herkommt.
Wie ist das erste Treffen abgelaufen?
Eine Woche vor der 2 Jahres-Deadline ist ein Brief von ihr angekommen, in dem sie sich nochmals bedankt hat. Sie gab auch ihre Kontaktdaten an, damit wir nicht mehr über die AKB schreiben müssen. Eine Woche später haben wir uns dann bei ihr, mit unseren Familien, getroffen.
Wie war das erste Gefühl, als du deine Empfängerin gesehen hast?
Es war ganz komisch, weil ich das Gefühl hatte, als kenne ich sie schon seit Ewigkeiten. Wir haben nicht nur über oberflächliche Themen gesprochen, sondern auch über persönliche und tiefgründigere Dinge.
Was würdest du Leuten sagen, die vor der Typisierung bzw. der Spende Angst haben?
Ich würde ihnen raten sich vorzustellen, wie es wäre, wenn jemand aus der eigenen Familie oder man sogar selbst an Blutkrebs erkrankt und einen Spender benötigt. Dann würde man sich auch wünschen, dass ein passender Spender gefunden wird.
Alle Informationen können auch auf dem Flyer und dem Plakat zur Aktion nachgelesen werden.
Auch von zu Hause aus kann Leukämiepatienten geholfen werden: Geld spenden und Registrierung mit dem Lebensretterset
Die Stiftung AKB ist immer auf Spenden angewiesen, um ihre lebenswichtige Arbeit durchführen zu können. Da die Registrierungskosten von 35 Euro pro neuem freiwilligen Stammzellspender weder von staatlicher noch vonseiten der Krankenkassen übernommen werden, müssen sie vollständig mit Spenden finanziert werden. Jeder Spendenbetrag ist dabei eine große Hilfe:
Spendenkonto der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern
Kreissparkasse München-Starnberg-Ebersberg
IBAN: DE67 7025 0150 0022 3946 88
BIC: BYLADEM1KMS
Verwendungszweck: LWG P-Seminar