Die Spendersuche

Wie und wann wird eine Fremdspendersuche eingeleitet? Wer kümmert sich um die Suche nach einem passenden Spender oder einer passenden Spenderin? Wie läuft die Suche ab? Hier findest du die Antworten.

Die Bestätigungstypisierung

Du bist als potenzielle Stammzellspenderin oder als Stammzellspender in eine engere Auswahl für eine Patientin oder einen Patienten gekommen? Du möchtest wissen, was dich jetzt erwartet? Alle relevanten Informationen findest du hier.

Vor der Stammzellspende

Du wirst tatsächlich Stammzellen spenden. Viele Fragen brennen dir nun auf der Seele: Wo werde ich spenden? Werden meine Kosten erstattet? Muss ich für die Spende Urlaub nehmen? Bin ich versichert? Wie werde ich auf die Spende vorbereitet? Hier findet du die Antworten auf deine Fragen.

Die Stammzellspende

Wie werden mir denn meine Stammzellen entnommen und wie gelangen sie zu „meinem“ Patienten oder „meiner“ Patientin? Hier kannst du dich informieren.

Nach der Stammzellspende

Was passiert nach der Stammzellspende? Kann ich „meine“ Empfängerin oder „meinen“ Empfänger kennenlernen? Die Antworten auf diese Fragen findest du hier.

Häufige Fragen rund um die Stammzellspende

  • Wann wird die Stammzelltransplantation angewendet?

    Stammzelltransplantationen werden überwiegend bei Patienten durchgeführt, die unter Erkrankungen des blutbildenden Systems leiden.

    Dazu gehören vor allem verschiedene Formen von Leukämie, aber auch Anämien, Lymphome und bei Kindern angeborene Immundefekte.

  • Was ist ein „Genetischer Zwilling“?

    Ein Spender kann nur dann für einen Patienten Stammzellen spenden, wenn sich beide genetisch, d.h. auf der Ebene der Erbsubstanz, sehr ähnlich sind.

    Das, was bei dir und deinem Patienten im Falle einer Stammzellspende übereinstimmen muss, ist aber nicht etwa die Blutgruppe, sondern die sogenannten HLA-Merkmale.

    Humane Leukozyten-Antigene sind Eiweißmoleküle auf fast allen Zellen des menschlichen Körpers. Sie dienen dem Immunsystem zur Unterscheidung zwischen körpereigenem und körperfremdem Gewebe. Nur wenn im Labor festgestellt wird, dass diese HLA-Merkmale bei Patient und Spender (fast) vollständig übereinstimmen, ist eine Stammzellspende möglich!

    Bei übereinstimmenden HLA-Merkmalen ist die Gefahr einer Abstoßungsreaktion deutlich geringer. Im Wesentlichen spielen 6 verschiedene Genorte (A, B, C, DP, DQ und DR) auf dem Chromosom 6 und die daraus gebildeten Zelloberflächenproteine eine entscheidende Rolle bei der Erkennung von „selbst“ und „nicht-selbst“. Jeder dieser Genorte kann in vielen unterschiedlichen Ausprägungen vorliegen, in sogenannten Allelen. Viele kommen sehr häufig vor, andere sind aber extrem selten. Da wir diese Informationen jeweils von Mutter und Vater erben, trägt jeder Mensch zwei verschiedene Modifikationen dieser Genorte in seinen Zellen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass es hunderte Millionen Kombinationsmöglichkeiten dieser HLA-Merkmale gibt. Darum kann es auch so schwierig sein, den richtigen „genetischen Zwilling“ für einen Patienten oder eine Patientin zu finden.

    Streng genommen, ist der Ausdruck „Genetischer Zwilling“ nicht korrekt, da nur eineiige Zwillinge tatsächlich genetisch identisch sind. Dennoch hat sich der Ausdruck für einen passenden Spender oder eine passende Spenderin eingebürgert und wird umgangssprachlich oft genutzt.

  • Was ist Knochenmark?

    Das Knochenmark findet sich in nahezu allen Hohlräumen der menschlichen Knochen. Es ist sozusagen die Heimat der Blutstammzellen.

    Aus ihnen entwickeln sich die verschiedenen Zellen des Blutes, wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), die weißen Blutkörperchen (T-Lymphozyten und B-Lymphozyten, Granulozyten, Monozyten) und die Blutplättchen (Thrombozyten). Daneben sind im Knochenmark viele andere Zellen enthalten, die die Blutstammzellen bei ihrer Arbeit, der Bildung neuer reifer Blutzellen, unterstützen. Dabei sind viele Funktionen und die komplexe Wechselwirkung dieser Zellen noch gar nicht richtig erforscht.

  • Was sind Blutstammzellen?

    Die blutbildenden Stammzellen (Blutstammzellen) befinden sich bei gesunden Menschen im Knochenmark. Sie sind Vorläuferzellen der einzelnen Blutbestandteile.

    Aus diesen Mutterzellen entwickeln sich die verschiedenen Blutzellen, also rote und weiße Blutkörperchen, sowie Blutplättchen. Die Blutzellen haben eine begrenzte Lebensdauer und gehen schon nach wenigen Tagen (Blutplättchen) oder einigen Monaten (rote Blutkörperchen) zugrunde. Aus diesem Grund werden diese Blutzellen ständig neu in der jeweils erforderlichen Menge nachgebildet. Dieser Vorgang der Erneuerung kann jedoch gestört sein: es entstehen überwiegend unreife Blutzellen, die weitgehend funktionsuntüchtig sind. Man spricht dann von Leukämie (Blutkrebs).

  • Was passiert, wenn kein passender Spender gefunden wird?

    In diesem Fall wird der Transplanteur nach Alternativen suchen. Unter Umständen kann ein nicht ganz passender Spender akzeptiert werden.

    Weitere Möglichkeiten sind die Verwendung von Stammzellen aus Nabelschnurblut oder die Transplantation der Stammzellen eines halbidenten, verwandten Spenders, wobei es sich in der Regel um den Vater, die Mutter oder Geschwister des Patienten handelt.

  • Wie hoch sind die Heilungschancen durch eine Stammzelltransplantation?

    Die Heilungschancen durch eine Stammzelltransplantation liegen zwischen 40-80%.

    Es ist schwer, absolute Prozentzahlen anzugeben, da die individuellen Heilungschancen von Mensch zu Mensch und von Krankengeschichte zu Krankengeschichte stark variieren können. Die individuelle Überlebensdauer nach einer Transplantation hängt im Einzelfall vom Alter und Gesundheitszustand des Patienten oder Patientin, vom Zeitpunkt der Transplantation, von der Art der zugrunde liegenden Erkrankung und vom Auftreten möglicher Komplikationen ab.

  • Wie wird der Empfänger auf die Stammzelltransplantation vorbereitet?

    Ungefähr eine bis zwei Wochen vor der Transplantation wird der Patient bzw. die Patientin in eine Klinik aufgenommen. Dort wird das erkrankte blutbildende System mit einer Chemo- und/oder Strahlentherapie irreversibel zerstört.

    Das Ziel der Behandlung ist zum einen die vollständige Zerstörung aller kranken Zellen, und zum anderen die Unterdrückung des Abwehrsystems, um zu vermeiden, dass die übertragenen Stammzellen abgestoßen werden. In diesem Stadium ist der Patient oder die Patientin auf die Stammzellen des Spenders angewiesen, um wieder selbst Blut produzieren zu können.

  • Wie funktioniert die Stammzellspende?

    Wirst du im Anschluss an die Bestätigungstypisierung (auch CT = Confirmatory Typing genannt) als DER oder DIE passende Spender oder Spenderin ausgewählt, laden wir dich zur Voruntersuchung in unsere Einrichtung nach Gauting ein.

    Um etwaige Risiken für dich und den Patienten auszuschließen, wirst du einem gründlichen Gesundheitscheck unterzogen. In einem ausführlichen Gespräch mit einem Mitglied unseres Ärzte-Teams, kannst du alle Fragen stellen, die dich bewegen.

    Sobald du deine Einwilligung zur Spende bekräftigt hast und feststeht, dass dein Gesundheitszustand einwandfrei ist, bekommt der behandelnde Arzt die Nachricht, dass er mit der Vorbehandlung des Patienten beginnen kann. Bei dieser auf die Transplantation vorbereitenden „Konditionierung“ durch Chemo- und/oder Strahlentherapie, werden die Stammzellen des Patienten und damit die Krankheitsauslöser zerstört. Der Patient ist ab diesem Zeitpunkt auf die Stammzellen seines Lebensretters angewiesen. Dies wird jedem Stammzellspender eindringlich bewusst gemacht.

    Zur Gewinnung der Stammzellen gibt es zwei Methoden: die Periphere Blutstammzellspende und die Knochenmarkspende. Letztere wird in unserer Einrichtung in Gauting durchgeführt. Die Peripheren Blutstammzellspenden finden entweder bei unserem Partner, dem Blutspendedienst des BRK, in der Herzog-Heinrich-Straße in München oder bei uns in Gauting statt. Das Stammzelltransplantat wird binnen max. 48 Stunden per Kurier zum Patienten transportiert – egal wo, weltweit. Die Spenderstammzellen werden per Transfusion in den Körper des Patienten übertragen. Über den Blutstrom finden sie den Weg in die Hohlräume der Röhrenknochen, wo sie sich festsetzen und – wenn alles gut geht – mit der Neubildung der Blutzellen beginnen. Der Patient oder die Patientin hat nun die Chance auf Heilung und auf ein neues und gesundes Leben.

Alle FAQs

Zu Hause typisieren mit dem Lebensretterset

Bitte bedenke, dass das Lebensretterset, das du hier bestellst, bereits Kosten in Höhe von 10 EUR auslöst, die wir aus Geldspenden finanzieren müssen! Leider schicken etliche Interessenten aber kein Material an uns zurück. Bitte überlege dir vor der Anforderung eines Sets ganz genau, ob du wirklich Stammzellspender  werden willst und uns das Material für die Gewebemerkmalsbestimmung auch tatsächlich und zeitnah zurücksenden wirst. Wir würden uns freuen, dich als neuen Spender oder als neue Spenderin begrüßen zu dürfen.

Typisierung auf Aktionen und bei der Blutspende

Spender- & Empfängergalerie

Typisiert bin ich seit 2012. Eigentlich hatte ich es gar nicht mehr auf dem Schirm, als ich im Mai 2024 per Mail informiert wurde, dass ich als potenzieller Spender für einen Patienten in Frage komme. Die Antwort war sofort klar. Alles wurde super von der Spenderambulanz der AKB organisiert. Ob …

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Peter Burger

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Mama von Minnie Maus

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Benedikt Langhirt

Periphere Blutstammzellspende, März 2025

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Sebastian Thielmann Vila

Periphere Blutstammzellspende, März 2025

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Mama eines kleinen Mädchens

Weitere Spender und Empfänger