Spenden statt Geschenke: Benita (9) ist einfach dankbar

6. Juni 2019 von Laura Kellermann

Am 15.08.2009 erblickte Benita das Licht der Welt und ihre Eltern hätten nicht glücklicher sein können über dieses wundervolle, kleine Energiebündel. Doch im Alter von nur 7 Monaten hustete die kleine Benita immer häufiger. Ein Arzt stellte schließlich die Diagnose: Benita leidet an SCID (Severe Combined Immunodeficiency), einem Gendefekt, der verhindert, dass sich ein funktionierendes Immunsystem ausbilden kann. Ein für normale Menschen völlig harmloser Keim verursachte bei ihr eine lebensbedrohliche Entzündung, die mit Cortison und Antibiotika inklusive künstlicher Beatmung behandelt werden musste. Aufgrund ihres schlechten Zustands wurde eine Nottaufe im Krankenhaus gemacht.

450 Milliliter als zweite Chance

Geheilt werden kann SCID nur durch eine Stammzellspende. Dass Benita diese ersten Lebensmonate überlebte, beschreibt ihr Vater Stefan Bernhart Jahre später als „irrsinniges Glück“. Denn wie durch ein Wunder konnte ein passender Knochenmarkspender für sie gefunden werden. Am 26. Mai 2010 erhielt sie ihre zweite Chance in Form von 450 Millilitern Stammzellen aus dem Knochenmark von Josef Felber.

Dieser war schon 45, als er sich dazu durchrang, sich bei der Stiftung AKB als Stammzellspender zu registrieren. Schon 9 Monate später wurde ihm mitgeteilt, dass er für einen ihm fremden Patienten Stammzellen spenden darf. Vor der Entnahme hatte er anfangs großen Respekt, doch im Nachhinein ist er überglücklich, denn seine Stammzellen haben dem kleinen Mädchen das Leben gerettet.

Die Kommunion als 9-jähriges Jubiläum

Am 26. Mai 2019, genau 9 Jahre nach der Transplantation, feierte Benita ihre Erstkommunion. Der Vorbereitungsunterricht dafür fand bei ihr zuhause statt, denn dort steht ein Klavier, welches Benita am liebsten zusammen mit ihrer Mutter Rachel spielt.

Eine Kommunionskerze vom Lebensretter

Die Kommunionskerze hat sie von niemand anderem als Josef Felber, ihrem Lebensretter, bekommen. Schon seit fast sechs Jahren trifft er seinen auf den ersten Blick so ungleichen genetischen Zwilling regelmäßig. Es macht ihn glücklich und auch ein wenig stolz, das Mädchen aufwachsen zu sehen, das es ohne ihn heute nicht mehr geben würde. Inzwischen geht Benita schon in die dritte Klasse und wächst zu einem herzensguten Menschen heran: Zu ihrer Erstkommunion wollte sie auf eigene Geschenke verzichten.

Ein Spendenaufruf statt Geschenke

Stattdessen war es ihre eigene Idee, lieber zu einer Spende an die Stiftung AKB aufzurufen, denn diese hat mit ihrer Arbeit geholfen, dass Benita einen passenden Spender gefunden hat und heute gesund ist.

Stolze 1.500 EUR sind durch den Aufruf von Benita zusammengekommen, die sie am 05. Juni gemeinsam mit ihren Eltern bei einem Besuch in der Stiftung AKB überreichte. Die Begründung, warum Benita den Scheck überreichte, geht ans Herz: „Ich bin einfach sehr dankbar!“

Liebe Benita, das sind wir auch! Du bist ein wundervoller Mensch und wir sind überglücklich, dass du von Josef Felber eine zweite Chance geschenkt bekommen hast. Ganz herzlichen Dank für Deine Spende!