Martin Bauer (Periphere Blutstammzellspende, Dezember 2022)

Servus,
ich bin Martin (36 Jahre alt) und lebe mit meiner Partnerin und unserer gemeinsamen Tochter (2 Jahre alt) im östlichen Teil des Landkreises Passau, an den Ausläufern des Bayerischen Waldes.
Anderen zu helfen ist für mich nichts Fremdes. Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr und jederzeit bereit, unbekannten Menschen in Not zu helfen.
Im November 2005 ließ ich mich bei einer Spendenaktion des Kreisfeuerwehrverbands Passau e.V. für einen erkrankten Kameraden aus der anderen Ecke unseres Landkreises typisieren.
Und so vergingen die Jahre und ich habe gar nicht mehr daran gedacht, dass ich registriert bin.
In dieser langen Zeit musste ich wegen dieser heimtückischen Krankheit auch einen Freund und Kameraden viel zu früh zu Grabe tragen.

Umso schöner, aber auch überraschender war dann der Brief im Oktober 2022 von der AKB, dass ich als Stammzellenspender für einen Patienten in Frage kommen würde.

Nach dem ersten Telefonat war es keine Frage, mich weiteren Untersuchungen zu unterziehen.
So war der erste Weg zum Hausarzt zur Blutentnahme, um einen Bestätigungstest durchzuführen. Dieser bestätigte, dass meine Gewebemerkmale zum Patienten passen.
Nicht einmal zwei Wochen nach der Blutentnahme kam die Antwort. Ich käme weiterhin in Betracht und bin stolz und voller Glück, dass ich ein "perfect match" war, d.h. dass alle HLA-Merkmale exakt übereinstimmen (10/10). Es folgten viele Aufklärungsgespräche, vom Ablauf bis hin zu den Nebenwirkungen. Und wenn ich später noch einmal eine Frage hatte, ein Anruf genügte.
Anfang Dezember 2022 ging es dann nach Gauting zur Voruntersuchung, ‘‘ich bin noch nie so genau von Kopf bis Fuß untersucht worden‘‘. Nach der finalen Freigabe stand meiner Stammzellenspende nichts mehr im Wege.

‘‘Die Mobilisierungsphase jetzt abzubrechen, also einen Rückzieher zu machen, kann für den Patienten lebensbedrohlich sein.‘‘
Fünf Tage und neun Spritzen vor dem Spende-Termin, sollen die Produktion der wichtigen Stammzellen erhöhen, um sie zum Verlassen des Knochenmarks anregen, damit sie in den Blutkreislauf gelangen, wo sie für die Verwendung bei der Transplantation entnommen werden können. Von den bekannten Begleiterscheinungen wurde ich zum Glück verschont und so kam ich ohne die empfohlenen Schmerzmittel aus.

Meine Stammzellen spendete ich am 20. Dezember 2022 beim Institut für Transfusionsmedizin des Blutspendediensts des BRK in München. In der Nacht zuvor konnte ich vor lauter Nervosität fast kein Auge zu machen.
Nach der Spende war ich zwar ein wenig K.O., aber das Glücksgefühl hat alles überwogen.
Nun hoffe ich, dass meine Stammzellen einem unbekannten Patienten nicht nur ein schönes Weihnachtsgeschenk war, sondern zur Genesung weiterhelfen und ein neues Leben ermöglichen.

Auf diesem Wege möchte ich alle ermutigen, sich registrieren zu lassen! Es ist für uns Spender ein minimaler, leicht erträglicher Aufwand, aber für den Patienten eine riesen Chance auf Heilung!
Wir alle wären froh, wenn uns jemand in solch einer schweren Situation helfen würde!

Abschließend noch ein kurzer Dank an alle, die mir das ermöglicht haben zu helfen.
Von der Betreuung seitens AKB, BSB, Bayerisches Rotes Kreuz, Freunden, aber auch allen in meiner Familie.
In diesem Sinne:
"Ärmel hoch gegen Blutkrebs!"

Berichte Deinen Freunden von Deiner Stammzellspende: Poste auf Facebook, Twitter, Instagram oder sprich Deine Freunde einfach direkt an.