Katharina (Knochenmarkspende, Januar 2020)
Meine Geschichte ist eine etwas andere: Ich spendete nicht für einen Fremden, sondern für meinen Bruder. Vor mittlerweile 5 Monaten diagnostizierte man bei ihm eine akute Leukämie. Nun trägt er meine blutbildenden Stammzellen im Knochenmark und wir warten jeden Tag darauf, dass sich in den Laborwerten die ersten neu gebildeten Blutbestandteile zeigen. Durch meine Spende besteht für ihn die Chance die Krankheit zu besiegen.
Ich bin vermutlich tiefer in die Materie „Leukämie“ eingetaucht, als man es als Fremdspender tut, und umso mehr wird mir bewusst, wie wichtig und wertvoll jede einzelne Spende und jeder spende-bereite typisierte Mensch ist. Es ist ein unverzichtbarer Baustein innerhalb einer hoch komplexen und schwerwiegenden Behandlung. So viele Ärzte, Schwestern, Verwandte, Freunde und natürlich mein Bruder geben alles, was in ihrer Macht steht ... doch eines konnte eben nur ich geben. Und das gebe ich aus vollem Herzen!
Ich danke der AKB für Ihre hervorragende Arbeit und kann mich der guten Erfahrungen aller vorherigen Berichte absolut anschließen.
Hier beschreibe ich noch (etwas genauer) wie es mir nach der Spende ging. Das richtet sich an diejenigen die, wie ich vor der Spende neugierig auf die Erfahrungen anderer waren.
Die Tage direkt nach der OP ging es mir viel besser, als ich es erwartet hatte. Ich konnte mich gut „in alle Richtungen“ bewegen. Eher unangenehm waren Erschütterungen auf den Körper und längeres Sitzen. Am angenehmsten war spazieren gehen und jede leichte Arbeit, die in moderatem Tempo machbar war. Schmerzen hatte ich nur auf Berührungen im Bereich der Einstichstellen hin.
An ein paar Tagen spürte ich, dass mein Kreislauf ein wenig schwach war und ich ungewöhnlich schnell in Unterzucker geriet.
Nun, zwei Wochen später, fühle ich mich völlig fit und stark. Ich verzichte lediglich noch auf anstrengenden Sport und sehr schweres Heben.
Mir wurden 1,2 Liter Knochenmark entnommen, das entspricht der für mich maximalen Spendenmenge.
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