Johanna Halser (Periphere Blutstammzellspende, August 2019)
„Die größten Menschen sind jene, die anderen Hoffnung geben können.“
Jean Jaurès
Servus, mein Name ist Johanna, ich bin 26 Jahre und komme aus dem wunderschönen Niederbayern. Als ich mich im Sommer 2016 bei einer Typisierungsaktion als freiwilliger Blutstammzellspender registrieren lassen habe, habe ich mich ehrlich gesagt nicht wirklich damit beschäftigt, wie es ist, wenn man tatsächlich als Spender auserwählt wird. Die Chance, einen passenden nicht verwandten Spender zu finden liegt bei 1:1.000.000. Somit war ich der Überzeugung, dass diese Chance evtl. in meinem Fall nicht eintreten wird.
Dennoch war mir eines immer klar: Sollte es jemanden geben, der meine Hilfe benötigt, dann werde ich helfen! Warum? Weil ich ebenso eine Chance auf Leben haben möchte, wenn ich an einer unheilbaren evtl. tödlichen Krankheit leide.
Aber nicht nur ich könnte an einer Blutbildungsstörung erkranken. Auch meine Eltern, meine Schwester, die gesamte Verwandtschaft, mein Freundes- und Bekanntenkreis. Genau aus diesem Grund, gab es für mich aus moralischen Gründen nie eine Überlegung, die gegen eine Spende sprechen würde.
Am 21.06.2019 erreichte mich die Nachricht, dass ich für einen Patienten, der an einer lebensbedrohlichen Erkrankung leidet, als Spender in Frage komme. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich extrem gemischte Gefühle und es gingen mir wahnsinnig viele Fragen durch den Kopf. Doch all das wurde mir durch die anschließenden Telefonate, Voruntersuchungen und Aufklärungsgespräche genommen. Das super nette Team der AKB in Gauting hat mir zu jeder Zeit das Gefühl gegeben, gut bei ihnen aufgehoben zu sein. Meine eigene Gesundheit stand dabei jederzeit im Vordergrund.
Da ich zu dieser Zeit kurz vor meinen Semester-Prüfungen stand, wurde mir auch die Sorge, dass ich evtl. Prüfungen verschieben muss genommen. Die AKB, das Transplantationszentrum und ich haben gemeinsam einen passenden Termin für die Spende gefunden.
Zur Voruntersuchung bin ich am 01.08.2019 nach Gauting gefahren und nach ca. 3 Wochen erfolgte auch dort die periphere Stammzellenspende. Während der ca. 5-stündigen Stammzellen-Entnahme konnte ich Fernsehschauen, essen und trinken. Ich hatte also eine Rundum-Versorgung und mir fehlte es an nichts. Auch meine Knochenschmerzen, die ich durch die Mobilisierung hatte, wurden im Laufe der Entnahme nach und nach besser.
Sechs Monate nach der Spende war es dann so weit. Die erste Information über den Gesundheitszustand meines Empfängers hat mich erreicht:
Meinem Empfänger geht es gut und er hat die Transplantation überstanden! Der Empfänger hat nun die berechtigte Hoffnung auf viele weitere Lebensjahre und mein Einsatz war nicht umsonst.
Was für ein wahnsinnig gutes Gefühl, Erleichterung und Freude!!
Gib auch du Hoffnung auf Leben, sei ein Lebensretter und registriere dich als Stammzellenspender!
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