Carola Astner (Periphere Blutstammzellspende, Oktober 2024)

Vor einigen Tage durfte ich eine sehr berührende Erfahrung machen, ich durfte meine Stammzellen spenden. Alles begann vor 4 Jahren als ich mich online mittels Wangenabstrich in eine weltweite Datenbank als mögliche Spenderin eintragen ließ. Zu dem Zeitpunkt war mir gar nicht bewusst, was das bedeutet, da ich mit dem ganzen Thema keine Berührungspunkte hatte. Dies änderte sich allerdings als ich ca. 1 Jahr später einen Fall im nahen Bekanntenkreis miterlebte und mir bewusst wurde, wie diese Krankheit das Leben eines Menschen und der ganzen Familie in kürzester Zeit vollkommen auf den Kopf stellt. Die Chance, dass zwei Personen passende Gewebemerkmale haben, beträgt 1:500.000, dass ausgerechnet ich eine von diesen 500.000 bin kann ich bis jetzt noch nicht glauben.

Mitte August bekam ich eine Nachricht von Geben für Leben*, dass ich als potenzielle Spenderin in Frage komme. Es fühlte sich alles total surreal an, ich konnte nicht richtig glauben, was gerade passiert. Anfang Oktober hatte ich einen Termin zur Voruntersuchung in Gauting*. Dort wurde ich gründlich durchuntersucht, um zu sehen, ob mein Körper in der Verfassung ist Stammzellen zu spenden.

Ein paar Tage später kam dann die Freigabe zur Spende; ab diesem Zeitpunkt wird auch der Patient gründlich auf die Spende vorbereitet. Vier Tage vor der Spende begann für mich die Zeit des Spritzens. Ich war gespannt, wie mein Körper darauf reagiert, aber es verlief besser als gedacht. Am 5. Tag war dann der Tag der Tage. Mit gemischten Gefühlen gings für mich zurück in die Klinik. Mit meiner Mama an meiner Seite und ein paar Filmen verging die Zeit wie im Flug. Das ganze Team war die ganze Zeit über super lieb und immer für mich da. Ich dachte ganz viel an den Patienten und das Leben, dass ich möglicherweise retten kann. Als ich fertig war und mir die Ärztin das Säckchen mit meinen Stammzellen mit dem Wort „Leben“ vor die Augen hielt, hatte ich Tränen in den Augen. Jetzt heißt es abwarten und hoffen, dass alles gut ausgeht und es dem Patienten bald wieder besser geht.

Natürlich war die ganze Zeit vom ersten Anruf bis zur Spende durchaus herausfordernd, doch als ich dort mit der Maschine die mein Blut filterte lag, wurde mir bewusst, dass jeder Moment des Unwohlseins einen tieferen Sinn hat. Ich denke viel an den Menschen da draußen, der vielleicht zum ersten Mal seit seiner Diagnose wieder Hoffnung schöpft. Diese Vorstellung trug mich durch die ganze Zeit und verlieh mir viel Kraft und Energie. Rückblickend war die Spende eine der wertvollsten Erfahrungen meines Lebens und ich würde es jederzeit wieder tun.

Ein großes DANKESCHÖN gilt dem ganzen Team von Geben für Leben und der Klinik in Gauting die mich durch die Spende begleitet, mir alle Fragen beantwortete haben und immer an meiner Seite standen.

*Anmerkung der Stiftung AKB: Die Spenderin ist in der österreichischen Stammzellspenderdatei "Geben für Leben" registriert, die eng mit der Stiftung AKB kooperiert. Die Stammzellspende wurde in Gauting, dem Sitz der Stiftung AKB vom Team der AKB durchgeführt.

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