Andreas Weindl (Periphere Blutstammzellspende, August 2022)

Hallo, ich bin Andreas, 31 Jahre alt aus der Nähe von Cham im Bayerischen Wald.
Seit 2015 bin ich als Stammzellspender registriert. Damals ging diese Aktion von unserem Fußballvorstand aus, der in seinem Verwandtenkreis ein junges Kind mit Leukämie hatte. Ich rechnete persönlich nicht, dass ich eines Tages eine Stammzellenspende geben könnte, da die Chance dafür sehr gering ist. Im Juli 2022 habe ich dann die schöne Nachricht bekommen, dass ich als Stammzellspender in Frage käme.
Im ersten Moment war ich überrascht und konnte es nicht recht glauben, dass die Auswahl auf mich gefallen ist. Zunächst habe ich mich bereit erklärt eine Blutprobe, die beim Hausarzt durchgeführt wurde, einzusenden. Dabei glaubte ich nach wie vor nicht, dass es tatsächlich zur Stammzellenspende kommt, da die Chance hier wiederum nur bei ca. 25 % lag, dass man der geeignete Spender ist.
Ende Juli 2022 kam dann doch die Nachricht, dass ich zu einer Voruntersuchung nach Gauting eingeladen wurde. Diese fand dann Anfang August statt.
Es wurde ein umfassender Gesundheitscheck durchgeführt. Bei einem ausführlichen Aufklärungsgespräch konnte ich viele Fragen stellen und sehr viel über die Krankheit Leukämie erfahren. Das hat mir ein sehr gutes Gefühl gegeben und einige Skepsis, Angst bzw. Vorurteile aus dem Weg geräumt.
Etwa 3-4 Tage nach der Voruntersuchung bekam ich die Nachricht, dass ich nun endgültig als Spender zugelassen wurde und die Spende per Stammzellapherese erfolgen wird.
Aus diesem Grund begann die Vorbehandlung 4 Tage vor dem Spendetermin indem 2x täglich durch Eigenanwendung eine Spritze gegeben wurde in einem Zeitabstand von 12 Stunden.
Durch die Injektionen mit dem Botenstoff wurde die Stammzellproduktion angeregt. Die Nebenwirkungen dabei hielten sich in Grenzen, nur größere Knochenpartien (Rippen) schmerzten hin und wieder ein wenig, sodass ich diese 4 Tage ohne Probleme gut überstanden habe. Gelegentlich hatte ich leichte Kopfschmerzen. Diese waren aber auch nicht gravierend. Sport war in dieser Zeit nicht möglich. Bei meiner Fußballmannschaft, wo ich aktiv spiele, konnte ich aber mit Abstand am Rande auch als Zuschauer 2 Tage vor der Spende dabei sein. Die Schmerzen waren wie erwähnt erträglich und nicht schlimm. Mithilfe zwei Schmerztabletten täglich konnte ich meine leichten Schmerzen lindern.
Am 30.08.22 war dann der Spendentag in Gauting. Die Spende dauerte etwa 5 Stunden. Direkt nach der Spende fühlte ich mich etwas schlapp, hatte ein wenig Schmerzen in den Armen aber nach einer Brotzeit ging es mir schon wieder wesentlich besser.
Die folgenden Tage ging es auch von Tag zu Tag aufwärts. Spätestens am 3. Tag nach der Spende hatte ich keine Beschwerden mehr.
Das Personal war toll, sehr freundlich und hilfsbereit. Dafür möchte ich mich auch nochmal herzlich bedanken.
Jetzt ist das Einzige zu hoffen, dass meine Stammzellen derjenigen, die es so nötig hat, so Gott will, auch wirklich das Leben rettet, was ich mir auch von ganzem Herzen wünsche.
Ich kann nur sagen, es ist so ein schönes Gefühl helfen zu können auf so eine einfache und bescheidene Art. Ich bin bereit, immer wieder zu helfen, wenn ich wieder in Frage käme. Auch die gesunden Menschen können nicht wissen, ob sie eines Tages auch so eine Hilfe brauchen und sich dann wünschen, so eine Hilfe zu bekommen. Als aktiver Fußballer habe ich in meiner Spielerlaufbahn bereits selbst zwei Krebsfälle miterlebt unter Mannschaftskollegen.
Für alle, die nicht als Stammzellspender registriert sind, kann ich nur ermutigend sagen - macht das ohne lang zu überlegen, es ist nicht schlimm, im Gegenteil… was sehr schönes, habt keine Angst und keine Vorurteile.

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