Franz Josef Hechtl, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Markt Indersdorf, verdankte seine Genesung einem medizinischem Fortschritt: Der Transplantation von Nabelschnurblut.
Franz Josef Hechtl, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Markt Indersdorf, verdankte seine Genesung einem medizinischem Fortschritt: Der Transplantation von Nabelschnurblut. Die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern kämpft schon viele Jahre für diese Methode. Wenige Jahre zuvor wäre eine solche Transplantation noch undenkbar gewesen. Der Fall von Franz Josef Hechtl aber war ein Paradebeispiel dafür, dass durch Nabelschnurblut Leukämiepatienten geheilt werden können.
Was mit Abgeschlagenheit und Grippesymptomen begann stellte sich schnell als Akute Myeloische Leukämie heraus. Es folgte eine Überweisung in das Klinikum Schwabing und anschließend die erste Chemotherapie. Auch wenn die Therapie einen Stillstand der Krankheit bewirkte, heilen konnte ihn letztendlich nur eine Knochenmarktransplantation. Doch immerhin konnte Franz Josef Hechtl Zeit gewinnen. Genau die Zeit, die die Ärzte dringend für die Suche nach einem Spender brauchten. Nach sechs Monaten erfolgloser Suche organisierten seine Feuerwehrkameraden eine große Typisierungsaktion bei der 1166 neue Spender aufgenommen werden konnten. Doch die Hoffnung auf ein Wunder wurde leider enttäuscht.
Genau ein Jahr nach der Diagnose verschlechterte sich sein Zustand dramatisch. Die Krankheit war in voller Stärke zurückgekehrt. Er wurde ins Klinikum Großhadern eingewiesen, doch einen passenden Spender gab es immer noch nicht. Franz Josef Hechtl befand sich nun in einer ausweglosen Situation. Er griff nach dem einzigen Strohhalm, der sich ihm anbot und beschloss, sich einer innovativen Therapie zu unterziehen. Er willigte in die Transplantation mit zwei Nabelschnurbluttransplantaten ein.
Kurz darauf wurde Franz Josef Hechtl mit einem amerikanischen und einem belgischen Nabelschnurblutpräparat transplantiert. Die Transplantation verlief gut – ohne Infektionen oder andere folgenschwere Reaktionen. Schon 20 Tage nach der Transplantation konnten die Ärzte feststellen, dass ein Präparat angewachsen war und eigene Zellen produzierte. Die belgischen Zellen setzten sich durch. Was als Chimärismus beschrieben wird erreichte bei Franz Josef Hechtl 100%, was bedeutet, dass seine Blutbildung und damit sein neues Immunsystem vollständig von den belgischen Zellen ausgingen. Die Therapie war erfolgreich und seine eigene Blutbildung wurde durch die neuen Zellen vollständig ersetzt.
Heute lebt Franz Josef Hechtl wieder sein gewohntes Leben, pflegt seine Hobbies und ist wieder berufstätig. Sein Gesundheitszustand konnte vollständig wiederhergestellt werden, er ist wieder genauso aktiv wie früher und genießt es sehr, in den Kreis der Feuerwehrkameraden zurückgekehrt zu sein.