Zwei Männer, ein Schicksal: Zwei Stammzellspender erzählen gemeinsam von ihren Erfahrungen.
Zwei Männer, zweimal die gleiche gute Tat: Martin engagiert sich in seiner Freizeit ehrenamtlich beim BRK Kreisverband Bad Tölz – Wolfratshausen. Ludwig setzt sich beim THW Geretsried für andere Menschen ein, wo er einen Großteil seiner freien Zeit verbringt. Auch die Lebensgefährtin von Ludwig unterstützt in ihrer Freizeit das BRK in Wolfratshausen. Sie saß neben ihm, als sie plötzlich feststellte: „Schau mal, ein BRK Kollege aus Geretsried spendet einen Tag vor Dir Stammzellen, Ludwig!“ Ein seltener und besonderer Zufall! Der persönliche Kontakt war schnell geknüpft.
Spontan beschlossen die beiden Mitglieder der Hilfsorganisationen, möglichst viele Menschen an ihrer Lebensretter-Aktion teilhaben zu lassen. Sie begannen, ein Spendertagebuch auf Facebook zu schreiben, das über die AKB Facebookseite veröffentlicht wurde.
Am 5. und 6. März 2018 hatten beide ihre Stammzellspenden beim Blutspendedienst des BRK in München und bei der Stiftung AKB in Gauting. Beide wollen ein Menschenleben retten. Mit ihren Stammzellen geben sie den beiden schwer kranken Empfängern eine Chance auf ein gesundes Leben. Beide sind in der Spenderdatei der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) registriert und wurden unter den weltweit 32 Millionen typisierten Spendern als potenzielle Lebensretter für „ihren“ Patienten ausgewählt.
Martin Uerkvitz, Stammzellspender und Mitglied des BRK:
Seit 1996 ist Martin im Jugendrotkreuz, aktuell ist er zweiter stellvertretender Kreisvorsitzender des BRK. 2003 ließ sich Martin bei der Blutspende für die Spenderdatei der Stiftung AKB typisieren, Anfang 2018 kam die Anfrage, einem konkreten Patienten das Leben zu retten. Er erzählt: „Ludwig und ich, wir sind so typische Facebookfreunde. Er ist beim THW, ich bin beim BRK. Wir sind dann über Facebook drauf gekommen, dass wir beide Stammzellspender sind und das quasi genau zur gleichen Zeit. Wir haben dann über Facebook in unseren Posts über die Spende berichtet und uns so gegenseitig gepusht. Irgendwie ist es dann zum „Selbstläufer” geworden und die Presse hat sich gemeldet. Für mich war es eine Selbstverständlichkeit zu helfen: Es gibt einen Menschen, der braucht meine Hilfe und da war es keine Frage für mich!“
Ludwig Irmer, Stammzellspender und Mitglied des THW:
„Die Stammzellspende ist zwar kein riesiger Aufwand, aber dennoch sollte man sich bewusst machen, dass man z.B. zur Voruntersuchung gehen muss und auch die Mobilisierung der Stammzellen dauert vier Tage, in denen man sich kleine Spritzen geben muss. Wenn man sich überlegt, wie es dem Empfänger geht, ist der Aufwand, den man selbst damit hat, im Vergleich natürlich mehr als gerechtfertigt.
THW Landesbeauftragter Dr. Fritz-Helge Voß:
„Unser Ludwig Irmer engagiert sich im THW und als Stammzellenspender. Sein Engagement gibt schwerkranken Menschen Hoffnung gegen die Krankheit. Er hat meine größte Anerkennung und ich wünsche ihm viel Kraft für den heutigen Tag!”
Leonhard Stärk, der Landesgeschäftsführer des BRK, verfasste anlässlich seines Geburtstages auf Facebook folgende Zeilen:
„Freunde, heute ist zwar mein 59. Geburtstag – und viele von Euch haben mir gratuliert, gute Wünsche geschickt und gesungen. Vielen Dank dafür schon mal jetzt!
BESONDERS FREUE ICH MICH ABER DARÜBER:
Morgen früh um 8 Uhr wird einer meiner Facebook-Freunde, Martin Uerkvitz aus Geretsried, OrgL beim BRK, ehrenamtlicher Helfer in vielen Fachdiensten der Bereitschaften und stv. Kreisvorsitzender des BRK-Kreisverbandes des KV Bad Tölz-Wolfratshausen, einem anderen Menschen ein großes Geburtstagsgeschenk machen: Er lässt sich in den Räumen unseres Blutspendedienstes des BRK für einen ihm unbekannten leukämiekranken Patienten Stammzellen entnehmen! Eine Lebensspende im wahrsten Sinne des Wortes. Martin hat mir erlaubt, dies hier zu veröffentlichen – er beschreibt es auf seiner eigenen Facebook-Seite selbst sehr gut.
Ich wünsche ihm eine komplikationsfreie Entnahme morgen und dem Empfänger eine sichere und sein Leiden beendende Transplantation.“
Die Stiftung AKB führte mit Ludwig & Martin ein Interview: