Die Nabelschnur ist etwas ganz Besonderes. Sie ist die Lebensader für das Kind im Mutterleib. Nach der Entbindung verliert sie ihre lebensspendende Funktion und wird in der Regel entsorgt. Doch die Blutstammzellen, die in der Nabelschnur enthalten sind, können Leben retten. Und nicht nur das: Für Leukämiepatienten sind sie oft die letzte Hoffnung.
Die Nabelschnur ist etwas ganz Besonderes. Sie ist die Lebensader für das Kind im Mutterleib. Nach der Entbindung verliert sie ihre lebensspendende Funktion und wird in der Regel entsorgt. Doch die Blutstammzellen, die in der Nabelschnur enthalten sind, können Leben retten. Und nicht nur das: Für Leukämiepatienten sind sie oft die letzte Hoffnung.
Wenn der passende Spender fehlt, bleibt dem Patienten die Möglichkeit der heilenden Stammzelltransplantation verwehrt. Für Patienten, für die es in den weltweit vernetzten Dateien unter 20,5 Millionen Spendern keinen passenden Spender gibt, sind Nabelschnurblutzellen oft die einzige Chance auf ein neues Leben. Denn die Stammzellen aus der Nabelschnur können jedem Patienten transplantiert werden.
Doch wie kann es sein, dass die Gewebemerkmale eines erwachsenen Spenders so genau mit denen des Patienten übereinstimmen müssen und die der Nabelschnurblutzellen nicht?
Im Gegensatz zu Zellen eines erwachsenen Spenders sind sie noch nicht so auf ein Immunsystem geprägt. Oder anders gesagt: Sie sind „toleranter“. Im Falle der Blutstammzelltransplantation bedeutet das, dass sie leichter im Körper des Leukämiepatienten anwachsen und selbst wieder Blutzellen produzieren. Die Differenzen der Gewebemerkmale zwischen Spender und Empfänger werden dabei meist gut vertragen.
Vielleicht fragt sich der eine oder andere nun, warum macht man das nicht immer so, wenn das so gut funktioniert und diese Zellen ja fast „besser“ sind? Der große Nachteil ist, dass die Nabelschnurblutstammzellen, die nach der Entbindung aus der Nabelschnur gesammelt werden können, natürlich nur eine geringe Menge darstellen. Daher kann einem Patienten, der mit Nabelschnurblutzellen transplantiert wurde, im Falle eines Rückfalls nicht mehr weitergeholfen werden. Steht ein erwachsener Spender zur Verfügung, so erklärt sich dieser erfahrungsgemäß meist bereit, falls nötig, noch einmal zu spenden. Deshalb entscheiden sich Transplanteure in der Regel auch immer für den erwachsenen Spender, wenn es einen gibt.
Für ca. 20% der Patienten gibt es diesen erwachsenen Spender jedoch nicht. Diese sind auf werdende Eltern angewiesen, die sich für die Freigabe, die Spende der Nabelschnurblutzellen ihres Kindes entscheiden. In vielen Kliniken in Bayern besteht die Möglichkeit, die Nabelschnurblutzellen für die Allgemeinheit zu spenden. Der Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags fördert den Ausbau der gemeinnützigen, öffentlichen Bayerischen Nabelschnurblutbank. Bis jetzt hat die Bayerische Stammzellbank knapp 4.200 Präparate eingelagert.
Leukämie ist heute heilbar, selbst wenn es wenn keinen passenden Spender gibt. Dazu tragen alle Eltern bei, die sich nach der Entbindung für die Spende der Nabelschnurblutzellen an die Bayerische Stammzellbank entscheiden. Die Aktion Knochenmarkspende Bayern bedankt sich dafür im Namen ihrer Patienten.