Typisierung

Du willst Dich typisieren lassen? Mit diesem Entschluss hast Du den ersten Schritt gewagt, vielleicht eines Tages einem Menschen das Leben zu retten – danke!
Auf dieser Seite findest Du alle Informationen rund um die Registrierung als potenzieller Stammzellspender.

Wer kann sich typisieren lassen?
Prinzipiell kann sich jede Person registrieren lassen, die zwischen 17 und 45 Jahre alt ist, in guter körperlicher Verfassung und gesund ist. Stammzellen kann man bis zum vollendeten 60. Lebensjahr spenden. Die Registrierung ist schon ab 17 möglich, die Aktivierung im internationalen Register erfolgt automatisch mit Eintritt der Volljährigkeit.
Bitte lies Dir aufmerksam die Ausschlusskriterien durch. Sie sollen Dich als Spender schützen und Risiken für den Empfänger so weit wie möglich ausschließen. Solltest Du Dir trotz der Liste mit Ausschlusskriterien unsicher sein, ob Du spenden darfst, dann ruf uns bitte an unter 089 – 89 32 66 28 !
Wie oft muss ich mich typisieren lassen?
Falls Du bereits in einer Stammzellspenderdatei erfasst bist, registriere Dich bitte nicht erneut, da die Daten aller deutschen Stammzellspenderdateien im ZKRD (Zentrales Knochenmarkspender-Register Deutschland) gespeichert werden und anonymisiert weltweit darauf zugegriffen werden kann. Doppelte Registrierungen führen zu Verwirrungen und mehr Aufwand bei der Spendersuche und verursachen vermeidbare Kosten.
Was kostet die Typisierung?
Die Typisierung ist für Dich völlig kostenlos. Die Stiftung AKB muss allerdings die dabei anfallenden Registrierungskosten von 35 EUR je neu aufgenommener Person aufbringen. Da wir weder vom Staat noch von den Krankenkassen unterstützt werden, müssen wir diese Kosten rein aus Spendengeldern bezahlen. Über eine Geldspende sind wir daher immer dankbar, weil wir nur so unsere Arbeit fortsetzen können!
Gewebetypisierung

Ein Labor, in dem die Blut- und Speichelproben der potenziellen Spender analysiert werden.

Was wird bei der Typisierung gemacht?
Bei den Typisierungsaktionen der Stiftung AKB wird bei den neuen Spendern und Spenderinnen ein Wangenabstrich durchgeführt. Jede Person, die sich registrieren lassen möchte, führt einen Tupfer an der Wangeninnenseite entlang. Die dadurch gewonnenen Mundschleimhautzellen werden in einem Labor analysiert. Dabei werden die HLA-Merkmale (Gewebemerkmale, die bei Spender und Patient bestenfalls zu 100 % übereinstimmen sollten) bestimmt. Neben den Gewebemerkmalen werden zwei zusätzliche Werte ermittelt, die für die Spenderauswahl sehr wichtig sind. Dies ist zum einen der sog. CMV-Status des Spenders. Zum anderen kann die Blutgruppe des Spenders ermittelt werden. Diese Werte werden anonymisiert zusammen mit den HLA-Werten im weltweiten Spenderregister gespeichert.
Wo kann ich mich typisieren lassen?
Die AKB veranstaltet regelmäßig Typisierungsaktionen in ganz Bayern. Alle kommenden Termine sind hier verzeichnet und werden regelmäßig aktualisiert. Außerdem arbeitet die AKB mit dem Blutspendedienst des BRK zusammen, sodass man sich als Blutspender auf allen Blutspendeterminen des BRK direkt auch typisieren lassen kann – einfach vor Ort einen Mitarbeiter des Blutspendedienstes fragen!
Die dritte Möglichkeit der Typisierung ist es, online ein Lebensretterset anzufordern. Nach der Eingabe Deiner persönlichen Daten wird Dir das Lebensretterset mit genauer Anleitung per Post zugeschickt. Mit den darin enthaltenen Mundschleimhauttupfern führst Du selbst einen Wangenabstrich durch. Bitte sende Dein Set inklusive der Mundschleimhautprobe zuverlässig zurück, da jedes nicht zurückgesendete Set bedeutet, dass Spendengelder vergeudet werden!
Achtung: Es ist sehr wichtig, dass Du Deine Telefonnummer und Emailadresse angibst, damit wir Dich im Fall des Falles schnell erreichbaren können. Manchmal muss die Stammzelltransplantation schnell gehen, um dem Patienten eine möglichst hohe Überlebenschance zu garantieren. Deine Kontaktdaten kannst Du nach der Registrierung jederzeit online selbstständig aktualisieren, beispielsweise nach einem Umzug oder wenn sich Deine Telefonnummer ändert.
Was, wenn ich als Spender ausgewählt werde?

Wenn ein Stammzellspender im Rahmen einer Fremdspendersuche für einen bestimmten Patienten in die engere Auswahl kommt, müssen erneut die Gewebemerkmale von Patient und Spender verglichen werden. Zu diesem Zweck nimmt ein Mitarbeiter der Stiftung AKB persönlich Kontakt mit dem Spender auf. Der Spender wird gebeten, sich beim Hausarzt Blut abnehmen zu lassen. Gleichzeitig werden mit Hilfe eines Fragebogens zunächst telefonisch der Gesundheitszustand sowie die medizinische Vorgeschichte des Spenders erfragt. Neben der erneuten und vollständigen Bestimmung aller Gewebemerkmale werden dann erstmals auch wichtige andere Parameter untersucht, die für die Eignung/Auswahl des am besten passenden Stammzellspenders entscheidend sind, wie z. B. die Bestimmung der Infektionsmarker.
Die geeigneten und damit für den Patienten infrage kommenden Stammzellspender werden zunächst für drei Monate reserviert. Diese Spender sind während dieses Zeitraums im weltweiten Spendernetz nicht für andere Patienten verfügbar. In der Regel trifft der Arzt des Patienten innerhalb der drei Monate die Entscheidung, welcher Spender tatsächlich Stammzellen spenden soll und welche Art der Stammzellen benötigt wird (Knochenmark oder periphere Blutstammzellen). Abhängig vom Gesundheitszustand des Patienten kann es aber passieren, dass der Reservierungszeitraum verstreicht, ohne dass es zur Transplantation kommt. In jedem Fall wird unser Spender durch unsere Mitarbeiter über den weiteren Verlauf informiert.
Der letzte und wichtigste Schritt vor der tatsächlichen Spende ist die gründliche Voruntersuchung des Spenders. Diese dient einerseits dem Schutz des Spenders durch Vermeidung erkennbarer Risiken und anderseits der Verhinderung der Übertragung lebensbedrohlicher Infektionen auf den Patienten.

Wie läuft die Stammzellspende ab?

Hier werden grundsätzlich zwei Arten der Spende unterschieden: Die periphere Blutstammzellspende (PBSC) und die Beckenkammpunktion (Knochenmarkspende). Normalerweise entscheidet der Arzt, welche die geeignetere Methode für den jeweiligen Patienten ist. In den meisten Fällen wird jedoch auf die periphere Stammzellspende zurückgegriffen.

Die Periphere Blutstammzellspende:

Um die Blutstammzellen im Körper zu stimulieren, erhält der Stammzellspender ein Medikament. Dies gleicht einem Botenstoff, den der Körper bei Infektionen selbst ausschüttet, um eine verstärkte Zellneubildung anzuregen. Im Rahmen dieser 4 Tage dauernden Stimulierung tritt ein Teil der blutbildenden Stammzellen für kurze Zeit in das Blut über. Der Spender wird am 5. Tag der Mobilisierung an einen Zellseparator (eine Zentrifuge, die das Blut in seine Bestandteile trennen kann) angeschlossen. So werden die Stammzellen aus dem peripheren Blut des Spenders abgesammelt. Dieser Vorgang dauert etwa 4–5 Stunden und wird ambulant durchgeführt. Langzeitnachwirkungen sind nach dem heutigen Forschungsstand nicht belegt.

Periphere Stammzellspende

Bei der Peripheren Blutstammzellspende werden die Stammzellen durch einen Zellseparator aus dem Blutkreislauf abgesammelt.

Die Punktion des Beckenkamms (Knochenmarkspende):

Die Entnahme der Blutstammzellen aus dem Beckenkamm dauert ca. eine Stunde und wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der Spender wird am darauf folgenden Tag wieder aus der Klinik entlassen. Die benötigten Blutstammzellen befinden sich im Knochenmark des Beckenkamms. Das Rückenmark im Wirbelkanal hat damit nichts zu tun!

Die für den Spender anfallenden Kosten sowie der Verdienstausfall des Spenders werden von der Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern übernommen.
Von der Aufnahme bis zur Nachsorge nach der Spende werden alle Stammzellspender immer von demselben Team gründlich beraten und persönlich betreut.

 

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