Simon Hilse (Periphere Blutstammzellspende, Oktober 2024)

Ich habe mich im Juni 2020 im Rahmen einer Typisierungsaktion als Blutstammzellspender in die Datei der AKB registrieren lassen. Der erste Gedanke damals, ich kann möglicherweise jemandem helfen, das klingt gut, ich lass mich registrieren. In seinem Umfeld hört man oft genug „Ich habe mich schon vor Jahren registrieren lassen“ oder „Ich bin Jahre lang in der Datei registriert und habe noch nie etwas gehört“. Ich bin damals mit der gleichen Erwartung heimgegangen. Ist eine super Sache, aber ich werde wahrscheinlich nicht in Frage kommen. Mit der Zeit hat man die Registrierung gar nicht mehr auf dem Schirm.
Als dann die Mail kam, dass man möglicherweise als passender Spender in Frage kommt, war das unfassbar aufregend. In einem ausführlichen Telefonat wurde ich hervorragend über den weiteren Verlauf aufgeklärt. Nach einer Blutabgabe beim Hausarzt und der Voruntersuchung in Gauting, war es dann exakt 7 Wochen nach Empfang der ersten Mail soweit… der Tag der Spende.

Ich bin einen Tag vor Spende angereist und habe eine Nacht im Hotel übernachtet, bevor ich gespendet habe. 4 Tage vorher habe ich angefangen mir einen Botenstoff zu spritzen, dass für eine Spende genug Stammzellen im Blut sind. Morgens die letzte Spritze und dann ging es schon los.

Angst oder Bedenken hatte ich im ganzen Prozess nie. Man wurde über alles, also wirklich alles informiert und aufgeklärt. Bei Anliegen oder Fragen hatte ich auf Seiten der AKB immer Ansprechpartner. Nochmals vielen Dank für die wirklich besondere und hervorragende Arbeit!

Als Spender macht man sich schon einige Gedanken. Wem kann man helfen? Wohin geht die Spende? Wie alt ist der/die Empfänger/in? Aber all diese Gedanken waren für meine Bereitschaft irrelevant. Die Möglichkeit zu haben, einer Person eine Chance auf ein zweites Leben zu schenken, ist einfach etwas ganz Besonderes. Ich kann es nach wie vor nur schwer in Worte fassen, wie ich mich fühle. Tiefe Verbundenheit, Menschlichkeit, Zusammenhalt. Vielleicht sind das Wörter, welche die Gefühle beinhalten die man fühlt.

Mir wurde die Frage gestellt, ob ich, wenn ich nochmal als Spender in Frage käme, erneut spenden würde. Klare Antwort: JA, jederzeit! Sich einige Tage ein bisschen schlapp zu fühlen oder durch den Botenstoff etwas Rückenschmerzen zu haben, das alles steht in keinem Verhältnis zur Spende, zum Ergebnis was man bewirken kann - ein Leben zu schenken. Es ist eine aufregende Zeit, aber es wird sich lohnen. Lasst euch bitte registrieren, zusammen, wir alle, zusammen können wir Menschenleben retten!

Meinem/Meiner noch unbekannten Empfänger/in wünsche ich alles Gute und eine schnelle Genesung! Du schaffst das. Nein, WIR ALLE schaffen das ZUSAMMEN!

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