Milena Ostermeier (Periphere Blutstammzellspende, Juli 2020)
Servus, ich heiße Milena, bin 22 Jahre alt und komme aus dem schönen Niederbayern. Alles begann mit einer Typisierungsaktion in Wallersdorf, zu der ich kurz nach meinem 18. Geburtstag mit ein paar Freunden ging. Mit ein paar Milliliter Blut wurden wir in die große Spenderdatei aufgenommen. Damals dachte ich nicht daran was wäre wenn ich ein Match darstellen würde. Mit den Jahren geriet die Registrierung in Vergessenheit.
Dies änderte sich am 23.05.2020, als mich ein Brief der AKB erreichte. Darin hieß es, ich würde als Stammzellspender in Frage kommen und ob ich noch zu einer Spende bereit wäre. Freilich will ich jemandem die Chance auf ein weiteres/gesundes Leben geben, dachte ich. Auch unter dem Gesichtspunkt, dass ich meiner verstorbenen Oma, die ebenfalls an Krebs erkrankte, nicht mehr helfen konnte, wollte ich dem/der Empfänger/in unbedingt diese Möglichkeit bieten. Ich meldete mich umgehend bei der AKB, in einem sehr freundlichen Gespräch wurde mir alles erklärt und die erneute Blutabnahme bei meinem Hausarzt organisiert. Danach hieß es erst einmal warten…
Nach ca. drei Wochen kam eine Email bezüglich Reservierung für den Empfänger/ die Empfängerin, bzw. die Bestätigung, ich sei die ideale Spenderin. Immer noch etwas überrascht und gespannt fuhr ich Anfang Juli 2020 nach Gauting zur Voruntersuchung. Ich wurde sprichwörtlich von Kopf bis Fuß untersucht und merkte, dass das Wohl und die Gesundheit des Spenders stets im Vordergrund steht. Es wird kein unnötiges Risiko eingegangen. Nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch und mit einer Kühltasche samt Spritzen gingˋs nach Hause. Die Tage bis zur Freigabe der Spende war ich sehr angespannt, ich wollte auf keinen Fall, dass jetzt alles an mir scheitert. Ich musste viel an den/die Empfänger/in denken.
Die erlösende Email kam vier Tage später. Ich war total erleichtert, freute mich sehr und las viele dieser zahlreichen Berichte, um zu erfahren, wie es bei anderen Spendern lief bzw. wie es ihnen während der Mobilisierung erging. An Tag eins der Mobilisierungsphase wurde ich schon von den ersten Symptomen, wie Müdigkeit und Knochenschmerzen im Lendenwirbelbereich überrascht. Ich fühlte mich plötzlich unglaublich alt und fertig. Im Verlauf rechnete ich mit zunehmend stärkeren Symptomen, hatte ja auch so viele Schmerztabletten mit nach Hause bekommen. Doch bis auf die Abgeschlagenheit ging´s mir überraschend gut.
Ich reiste am Vortag der Spende an, um dem Verkehr am Montagmorgen nach München zu entgehen. Am 20.07.2020 warˋs dann soweit. Ich war etwas nervös und freute mich gleichzeitig, die Chance zu bekommen, jemandem wirklich helfen zu können. Leider waren meine Stammzellen ziemlich träge und wollten sich nicht recht mobilisieren. So bekam ich nochmals Neupogen gespritzt, um doch noch auf die nötigen Stammzellen zu kommen. Nach ca. fünf Stunden war´s geschafft, es waren genügend Stammzellen zusammen gekommen. Langweilig wurde es nicht, bei Film gucken und ratschen verging die Zeit rasend schnell. Nach der Spende war ich etwas müde. Immer noch total erstaunt, mit so wenig Aufwand eine Chance auf Leben geben zu können, fuhr ich glücklich nach Hause.
An dieser Stelle ein großes Dankeschön ans Team der AKB bzw. BSB für Eure klasse Arbeit und die sehr persönliche Betreuung vor und während der Spende. Ich hab mich total gut aufgehoben gefühlt. Nun hoffe ich, meine Stammzellspende kann dem/der Empfänger/in helfen und ihm/ihr ein normales/gesundes Leben ermöglichen.
Werde auch Du zum Lebensretter, lass Dich typisieren! Ich würde es jederzeit wieder tun.
Ärmel hoch gegen Blutkrebs!
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