Marco Kistner (Periphere Blutstammzellspende, August 2022)
Hallo und Grüß Gott!
Mein Name ist Marco Kistner (41 Jahre alt und Bürgermeister der Gemeinde Veitsbronn im Landkreis Fürth) und ich durfte im August 2022 Stammzellen spenden – und damit vielleicht und hoffentlich ein Leben retten.
Bereits zu Studienzeiten im Jahr 2003 ließ ich mich im Rahmen eines Blutspendetermins typisieren – und hörte dann längere Zeit erst einmal nichts, von wenigen Infobriefen abgesehen. Kontakt zur AKB hatte ich lediglich, wenn sich meine Kontaktdaten geändert hatten und ich diese aktualisiert hinterlegen ließ.
Mitte Juni 2022 wurde ich erstmals als potentieller Spender kontaktiert – und dann ging es Schlag auf Schlag:
Blutentnahme beim Hausarzt, Auswertung der Proben in zwei unterschiedlichen Laboren und schon Ende Juni die Mitteilung, dass ich weiterhin als Spender in Frage komme.
Am 7. Juli dann die Kontaktaufnahme durch die AKB: zehn von zehn Merkmalen stimmen überein, weshalb ich der am besten geeignete Spender bin. Termine für die Voruntersuchung und die Spende wurden umgehend fixiert.
Um pünktlich zum umfassenden Gesundheitscheck in Gauting sein zu können, konnte ich bereits am Vorabend anreisen und in Gauting ein Hotelzimmer auf Kosten der AKB beziehen.
Nach der Untersuchung nahm ich gleich die Spritzen mit nach Hause, mit denen meine Stammzellbildung in den vier Tagen vor der Spende angeregt werden sollte.
Doch dann schlug Corona bei mir zu und warf die Planung über den Haufen…
Glücklicherweise brachte dies eine Verschiebung der Spende um nur gut zwei Wochen mit sich. Auch aus Gründen des Schutzes für meine Gesundheit konnte die Spendefreigabe erst nach einem negativen PCR-Test erfolgen.
Das Spritzen (2x täglich) zur Stammzellmobilisierung verlief unproblematisch, lediglich an einem Tag hatte ich stärkere Gliederschmerzen und zwei Nächte etwas schlechteren Schlaf.
Doch waren alle Einschränkungen gar nichts im Vergleich zu dem, was der Patient, der auf meine Hilfe angewiesen war und dessen Immunsystem gerade einer Chemotherapie ausgesetzt war, durchmachen musste…
Auch am Vorabend der Spende durfte ich im Hotel nächtigen, um am nächsten Morgen ausgeruht zur Spende abgeholt zu werden.
Die knapp vier Stunden an der sog. Apheresemaschine gingen dank mitgebrachter DVDs schnell vorbei.
Der Moment, als die Nadeln entnommen wurden und klar war, dass ausreichend Stammzellen gespendet werden konnten und noch am selben Tag in die Transplantationsklinik gebracht werden sollten, war für mich der emotionalste. Schon Wahnsinn, was Medizin mittlerweile alles bewirken kann und dass ich mit relativ wenig Aufwand für mich selbst einem schwerkranken Patienten, „meinem genetischen Zwilling“, Hoffnung schenken durfte.
Ich bin dankbar, dass ich die Chance erhielt, vielleicht Leben retten zu können und ich hoffe, mich eines Tages mit meinem dann hoffentlich genesenen genetischen Zwilling treffen zu können…
Ein großes Dankeschön gebührt dem ganzen Team der AKB, das mir von der ersten Kontaktaufnahme an das Gefühl vermittelte, in guten Händen zu sein. Empathisch, freundlich und jederzeit gut nachvollziehbar wurde auf meine Fragen eingegangen und alle notwendigen Schritte erklärt. Als kleines Dankeschön gab es dann auch einen Essensgutschein, den ich kurz darauf zusammen mit meinem Schatz Theresa einlösen konnte, die mich nicht nur an den Tagen, an denen ich mich vorsorglich schonen sollte, unterstützte, sondern die auch Urlaub nahm, um mich nach der Spende nach Hause fahren zu können, da ich noch für 24 Stunden für die Teilnahme am Straßenverkehr gesperrt war.
Ich kann nur jeden ermuntern, sich typisieren zu lassen. Ein bisschen Bammel vor der Stammzellmobilisierung und der Spende ist verständlich, doch sind die damit verbundenen kleineren Einschränkungen, die ich oben beschrieben habe, wirklich sehr überschaubar – und nochmals leichter zu verkraften beim Gedanken an einen Patienten, der gerade einsam auf einer Isolierstation ausharrt und auf einen passenden Spender wartet…
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