Carolin Neuber (Periphere Blutstammzellspende, Dezember 2019)
Hier meine Geschichte:
2017 gab es in Bad Wörishofen, in meiner ehemaligen Berufsschule eine Blutspendenaktion, bei der mein bester Freund und ich gerne teilnahmen. Zuerst nur, um nicht in den Unterricht zu müssen. Natürlich auch, weil ich die Aktion toll fand und damit etwas Gutes machen würde.
Als wir dann mit dem Blutspenden fertig waren, wurden wir freundlich angesprochen, ob wir uns nicht typisieren lassen möchten. Mein bester Freund und ich haben gleich zugestimmt.
Ehrlich gesagt, habe ich nicht viel darüber nachgedacht, weil ich sowieso niemals damit gerechnet habe, dass ausgerechnet ich ein Match bekommen würde.
Plötzlich – nach 2 Jahren der Anruf. Ich könne mit meinen Stammzellen einen Blutkrebspatienten helfen.
Zuerst war ich mit dieser Aufgabe völlig überfordert. So viele Informationen. Mit einer solchen Nachricht habe ich überhaupt nicht gerechnet.
Ich hielt Rücksprache mit meiner Mama und es war ganz klar, dass ich Spenden würde, wenn man schon solch eine tolle Möglichkeit dazu hat, einem Menschen zu helfen.
Also wurde ich wenig später zu den Voruntersuchungen eingeladen, um festzustellen, ob ich tatsächlich der passende Spender für diesen Patienten bin. Eine ausführliche Untersuchung und langes Gespräch folgten.
Nach 3 langen Tagen die Mail: Ich darf und ich will!
In meinem Fall war es die periphere Stammzellspende. 5 Tage lang musste ich mir 2 mal täglich ein Medikament spritzen, womit sich die Leukozyten vermehren. Diese Phase habe ich unterschätzt. Die Nebenwirkungen haben sich am 1. Tag schon bemerkbar gemacht. Mit den Schmerzmitteln, die ich bekommen habe, war es aber gut auszuhalten. Und wenn ich darüber nachdenke, ist es nichts im Vergleich zu dem, was auf der anderen Seite passiert und was der Patient alles durchmachen muss.
Am 5. Tag bin ich zusammen mit meiner Mama in ein Hotel angereist, welches ganz in der Nähe des Spendegebäudes war. Ich konnte die Nacht vorher nur schwer einschlafen. Morgen werde ich meine Stammzellen für einen Menschen spenden, den ich nicht kenne, über den ich nichts weiß, so ging es mir dauernd durch den Kopf.
Am nächsten Morgen war es nun soweit. Ich war sehr nervös.
Ich wurde sehr freundlich empfangen.
Nach einer Weile hat mich eine Ärztin zu meiner Liege geführt. Mir wurden am linken und rechten Arm Zugänge gelegt, was zunächst nicht so einfach war, da ich nicht die besten Venen habe. Nach kurzer Zeit ging es dann los. Meine Mama konnte die ganze Zeit über bei mir bleiben und mich unterhalten.
Nach schon 2 guten Stunden war ich fertig. Zur Überwachung bin ich noch kurz dort geblieben, ich wurde mit Süßigkeiten und Kaffee gut versorgt.
Ich wurde nach der Spende abgeholt und mit meinen Stammzellen fuhren wir in die AKB zu meinem für mich zuständigen Arzt. Meine Zellen wurden dann gleich zu meinem genetischen Zwilling transportiert. Es folgte noch ein ausführliches ärztliches Gespräch. Alle haben sich ganz toll um mich gekümmert. Dann wurde ich entlassen und fuhr mit meiner Mama wieder nach Hause. Ich war etwas kaputt und müde. Am nächsten Tag ging es mir aber wieder super.
Das Gefühl zu wissen, dass ich etwas unglaublich Gutes getan habe ist unbeschreiblich. Ich würde es jedem, der diese Chance bekommt, empfehlen! Ich würde es jedenfalls wieder machen.
Liebe Frau Spitzer und an das gesamte Team,
Vielen lieben Dank für alles und Danke für diese tolle Möglichkeit.
Mit herzlichen Grüßen,
Carolin Neuber
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