Nabelschnurblut

STAMMZELLEN AUS NABELSCHNURBLUT

Die Stammzellen aus der Nabelschnur sind in der Lage das gesamte blutbildende System eines Menschen aus sich heraus neu aufzubauen. Das kann bei der Behandlung von Leukämie-Patienten oder anderen Erkrankungen des blutbildenden Systems lebensrettend sein und gibt Patienten neue Hoffnung, für die kein passender Stammzellspender im weltweiten Spendernetz gefunden werden konnte.

Insbesondere das geringe Infektionsrisiko wie auch die immunologische Toleranz dieser Zellen sind wichtige Argumente für deren Anwendung. Die Gefahr des nachträglichen Verlustes eines Spenders besteht hier nicht, da die Präparate – einmal hergestellt – in speziellen Tanks aufbewahrt werden können und kurzfristig einsetzbar sind. Eine besonders interessante Strategie für die Stammzell-Transplantation ist der gleichzeitige Einsatz von zwei Nabelschnurblut-Präparaten, insbesondere bei erwachsenen Patienten, bei denen die übliche Gesamtzellzahl eines Präparates nicht genügen würde.

In den Stickstofftanks der Stiftung AKB lagern etwa 4.000 Nabelschnurblutpräparate, die für Patienten auf der ganzen Welt zur Verfügung stehen. Wird eines der Präparate für einen Patienten angefordert, bereitet das hauseigene erfahrene Laborteam das lebensrettende Präparat und den Transport in das Transplantationszentrum vor.

Verschiedenste Gründe, wie z.B. erhöhte Anforderungen an das Qualitätsmanagement, medizinische Neuentwicklungen und nicht zuletzt der erhebliche Kostenaufwand, haben zu der Entscheidung geführt, den Bestand der Nabelschnurblutbank der Stiftung AKB nicht weiter auszubauen. Wir danken an dieser Stelle allen Kooperationskliniken und Unterstützern, die das gemeinnützige Nabelschnurblut-Projekt über viele Jahre begleitet haben.

Werdende Eltern, die das Nabelschnurblut ihres Neugeborenen gemeinnützig spenden wollen, können sich beim ZKRD (Zentrales Knochenmarkspenderregister Deutschland) über öffentliche Nabelschnurblutbanken  informieren.

Schon im Jahr 2000 wurde das erste Kind an der Universitäts-Kinderklinik in München mit dem Nabelschnurblut seines neugeborenen Geschwisters mit Hilfe der Bayerischen Stammzellbank erfolgreich transplantiert.