James Atkinson (Knochenmarkspende, März 2019)
„Die besten Dinge im Leben sind nicht die, die man für Geld bekommt.“ - Albert Einstein
Das gesunde Leben ist eines der höchsten Güter, die der Mensch hat, aber kaum zu schätzen weiß, was ich in meiner Arbeit als Rettungssanitäter immer wieder feststellen musste. Es ist einfach nicht selbstverständlich, jeden Morgen erneut mit einem Lachen aufwachen zu können und zu dürfen.
Als ich angeschrieben wurde, dass ich als potenzieller Spender für eine Knochenmarkspende infrage komme, musste ich nicht lange überlegen - ja, ich will! Das alles passierte auf rein freiwilliger Basis, als ich mich vor zwei Jahren habe typisieren lassen im Rahmen einer großen Aktion im Landkreis Freising.
Innerhalb von gut vier Wochen war es dann nach der Bestätigungstypisierung und der Voruntersuchung soweit. Für den Empfänger meiner Spende musste es eine Entnahme des Knochenmarks aus dem Beckenkamm sein. Ein minimal invasiver operativer Eingriff unter Vollnarkose, was für mich aber bedeutete, dass ich als Flugbegleiter meine Flugtauglichkeit vorerst verlieren werde. Dennoch habe ich keinen Augenblick gezögert, diesen lebensrettenden Eingriff durchführen zu lassen.
Nach der Entnahme von 1340 ml Knochenmark in knapp einer Stunde hatte ich natürlich erstmal Schmerzen beim Liegen und Gehen, vergleichbar mit einem starken „Gesäßmuskelkater“. Als die Wirkung der Anästhetika nachließ, haben sich die ersten Schritte an der Hand der Pflegerin angefühlt, als würde ich laufen neu lernen! Ein Gefühl, das mich zu Tränen gerührt hat.
Auch in einer heutigen Gesellschaft, wo der Nachbar nicht seinen direkten Nachbar kennt, wo der Jugendliche den Platz für die ältere Dame nicht freimacht; in einer Welt, in der der Mensch nur noch auf sich bezogen ist und versucht seine Interessen durchzusetzen, weil er womöglich sonst den Kampf gegen seine Konkurrenten verliert - auch in einer solchen Welt sollten wir als Menschen, wenn es drauf ankommt, zusammen halten. Ob groß/klein, dick/dünn, jung/alt - wir Menschen gehören alle einer Art an und so müssen wir auch füreinander sorgen!
Ich habe festgestellt, dass man nicht nur Schmetterlinge im Bauch spürt, wenn man verliebt ist - ich konnte einen Teil meines Lebens spenden, um ein anderes fremdes Leben womöglich wieder lebenswert zu machen. Keine Ausreden - jetzt bist Du dran! Wann lässt Du Dich typisieren? ♥️
PS: Danke an alle Beteiligten für den reibungslosen Ablauf!
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