Sophie (Knochenmarkspende, April 2024)
Hallo, ich bin Sophie und aus der nördlichen Oberpfalz.
Genau vor 10 Jahren habe ich mich, mit 18 Jahren, bei einer Aktion in Bärnau typisieren lassen. 10 Jahre später kam im Januar 2024 die E-Mail, dass ich für jemanden passen könnte. Meine ältere Schwester bekam exakt am selben Tag die gleiche Anfrage. Meine Schwester hatte mehr Bedenken, da sie drei Kinder hat. Ich ging entspannt an die Sache ran, da ich erstmal nur in der engeren Auswahl war.
Drei Wochen, nach der Blutentnahme, kam dann die entscheidende E-Mail: die behandelnde Klinik hat sich gemeldet und bittet um eine Knochenmarkspende meinerseits für den betroffenen Patienten. Am Anfang war ich geschockt und musste erstmal meine Gedanken sortieren. Es war gleich die Rede von Knochenmark, also brauchte ich die Operation. In dieser E-Mail waren auch gleich die Termine für die Voruntersuchung und der Krankenhausaufenthalt für die OP aufgeführt. Somit konnte ich mich schon mal darauf einstellen und schauen, ob es für mich so terminlich passt. Nach unzähligen Telefonaten war es dann soweit, dass ich für die Voruntersuchung nach Gauting reiste. Ich wurde von Kopf bis Fuß untersucht und sehr gut aufgeklärt. Alle waren sehr nett und haben mir so meine Ängste und Bedenken genommen. Dann ging es erstmal wieder heim und ich wartete auf die Freigabe, dass alles bei mir in Ordnung ist und mir das Knochenmark entnommen werden kann.
Am 16.04.24 war es dann soweit, ich fuhr wieder nach Gauting. Zuerst wurde mir wieder Blut entnommen, die entsprechende Stelle, zur Entnahme, wurde rasiert und ich wurde erneut aufgeklärt und meine offenen Fragen wurden beantwortet. Danach habe ich mein Krankenhauszimmer bezogen und konnte den Tag ausklingen lassen. Am nächsten Morgen wurde ich dann gleich in der Früh operiert. Als ich von der Narkose aufwachte, hatte ich leichte Schmerzen an den Einstichstellen, aber es war völlig auszuhalten. Die Einstichstellen fühlten sich wie starker Muskelkater an, der sich in die Beine zog. Ich hatte eher Probleme mit meinem Kreislauf, der sich schwer tat wieder hochzufahren und den Blutverlust zu kompensieren. Ich bekam Infusionen und fühlte mich in sicheren und guten Händen. Durch die Narkose war ich den Tag über platt und habe viel geschlafen. Am nächsten Morgen wurde mir nochmal Blut entnommen und ich durfte die Klinik verlassen und habe mich zur Bayerischen Stammzellbank begeben. Dort wurde mit mir der Eingriff besprochen und mein Blutergebnis wurde mit mir durchgeschaut. Ich bekam Eisentabletten und Pflaster für die nächsten Tage mit nach Hause. Danach wurde ich abgeholt und es ging in die Heimat. Die Einstichstellen merkte ich täglich weniger und auch mein Kreislauf wurde täglich besser.
Ich kann sagen, dass ich mich sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt habe, ich hatte zu keiner Zeit ein ungutes Gefühl. Ich hoffe, dass ich durch meine Knochenmarkspende dem betroffenen Mädchen helfen konnte und sie so eine Chance auf ein gesundes Leben hat. Meine "Wehwehchen", die ich hatte, sind nichts im Gegensatz zu dem was die Patienten durchmachen müssen und wenn ich auf der anderen Seite stehen würde, wäre ich auch froh, wenn es einen passenden Spender für mich gibt. Ich würde jederzeit wieder diese "Strapazen" auf mich nehmen, wenn ich dadurch jemandem helfen kann.
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