Sandra Haimerl (Periphere Blutstammzellspende, Dezember 2021)
Gemeinsam mit meiner Tochter war ich gerade bei einer Freundin zu Besuch, als mich die Mail der AKB erreichte, ich käme als potenzieller Stammzellspender in Betracht. Das war am 14.Oktober 2021, registriert war ich seit Juli 2019, mein Herz pochte bis zum Hals und ich konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und bei der AKB anzurufen. Die nette Dame am Telefon erklärte mir alles, was evtl. auf mich zukommen würde, ganz genau und ich habe keine Sekunde gezögert, ihr nochmals zu bestätigen, dass ich natürlich spenden würde. Schon bald kam das Zubehör für die Blutentnahme beim Arzt, sogar der Termin bei meinem Hausarzt wurde für mich ausgemacht. Einen Monat später erreichte mich erneut eine Mail, in dieser stand, dass ich tatsächlich der am besten passende Spender wäre und es wurden mir auch gleich 2 Termine vorgeschlagen, einen zur Voruntersuchung in Gauting und einen für die tatsächliche Spende. Es fühlte sich an wie ein 6er im Lotto, ich bekomme die Chance, ein Menschenleben zu retten! Ein unbeschreibliches Gefühl…
Die Voruntersuchung Ende November verlief problemlos und so war es amtlich, dass ich Stammzellspenderin sein werde, am 21. Dezember, 3 Tage vor Weihnachten, ein besseres Weihnachtsgeschenk konnte ich nicht bekommen! 5 Tage vor der Spende begann ich mit der Mobilisierung meiner Stammzellen. Die ersten 2 Tage merkte ich nichts, ab dem 3. Tag kamen langsam leichte Schmerzen im Rücken und im Kopf, aber es war wirklich auszuhalten! Am Tag vor der Spende nahmen die Kopfschmerzen leider zu, mit den abgestimmten Schmerzmitteln bekam ich diese aber auch soweit in Griff! Und dann war er da, der Tag, auf den ich hingewartet habe, der Tag der Spende…
Mein Ehemann und ich frühstückten in Ruhe, packten unsere Sachen im Hotel zusammen und machten uns gemeinsam auf den Weg zum Blutspendedienst des BRK in München. Mit jedem Schritt wuchs die Aufregung, mein Kopf war voller Gedanken! Beim BRK angekommen wurde sich äußerst lieb um mich gekümmert, alle wirkten so beruhigend und klärten mich nochmals über alles auf. Mein Mann durfte aufgrund der Coronasituation leider nicht dabei sein, dies wussten wir aber schon vorher und es war auch okay. Nachdem nochmal gecheckt wurde, ob mein Körper genug Stammzellen gebildet hatte, kam die Freigabe und es ging los.
Der Moment war gekommen, die Zugänge wurden gelegt und das Blut mit den hoffentlich lebensrettenden Stammzellen verließ meinen Körper, die Stammzellen wurden abgesammelt und über den anderen Arm kam das Blut wieder zurück in meinen Körper. Etwa 4,5 Stunden dauerte die Spende, dann waren genügend Stammzellen gesammelt worden und ich hatte es geschafft! Ein Gefühl von unfassbarem Glück und Hoffnung für den Empfänger übermannte mich und die ein oder andere Träne verließ mein Auge! Nach der Spende war ich noch ein wenig wackelig auf den Beinen, allerdings besserte sich das auch recht schnell, Nach einer ordentlichen Brotzeit beim BRK konnten mein Mann und ich am späten Nachmittag, nach einem sehr aufschlussreichen Abschlussgespräch, das Gebäude Richtung Hauptbahnhof verlassen! Ich freute mich darauf, meine Kinder wieder in den Arm zu nehmen, und ich hoffe, dass auch „mein“ Empfänger noch viele Umarmungen empfangen und geben kann, viele glückliche Jahre vor sich hat und gesund wird und bleibt!
Eines ist auf jeden Fall sicher: Ich würde auf jeden Fall wieder spenden und werde dieses Ereignis nie vergessen!
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